Hasel Flößerpfad |
Hasel im südlichen Hotzenwald zwischen dem Wehra- und Wiesental ist bekannt durch die älteste Tropfsteinhöhle Deutschlands, die Erdmannshöhle.
1613 hat
Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach (1573-1638) darüber gerätselt, wie
das umfangreiche Holz des Hasler Waldes verwendet werden könnte: Holz war
genügend vorhanden, auch die Stadt Basel mit seinem enormen Holzverbrauch wäre
ein begehrter Abnehmer, der die markgräflichen Kassen füllen würde. Aber wie
sollte das Holz aus dem Hasler Wald zur Wiese gebracht werden, um es nach Basel
zu flössen. Zwischen dem Haselbach- und Wiesental schoben sich die Ausläufer
der „Hohen Möhr“, die keine Floßverbindung ermöglichten. Die Wegeverhältnisse
waren äußerst primitiv und für größere Holzfuhren völlig ungeeignet.
Der
Holzschaffner Martin Ehrhardt aus Fahrnau wusste Rat. Er empfahl einen breiten
Graben vom hinteren Kohlbach, der mit geringem Gefälle zum Silberschwand und
unterhalb des Füllbergs zum Schlierbächlein zu führen. Dort sollte man im
Talgrund eine Kluse, in der das Holz gesammelt wurde, errichtet werden. Immer
wenn genügend Wasser sich gesammelt hätte, würde das Holz in das ausfliesende
Wasser im zugerichteten Schlierbachgraben Richtung Fahrnau geschwemmt werden.
Die Theorie war genial, doch die Probleme ergaben sich in der Praxis. Zu wenig
Wasser und zu wenig Gefälle ließen das Werk scheitern, denn mit 10 bis 12 Mann
konnte man gerade mal ein Klafter Holz pro Tag gegen die Wiese flößen.
Mittlerweile waren bis 1623 1.350 Holz schon geschlagen, warteten auf den
Abtransport und drohten wegen langer Lagerung zu verderben. Das Holz mit
Fuhrwerken abzutransportieren erwies sich für Mensch und Vieh als zu große
Schinderei und war damit aussichtslos.
Folglich blieb
nur das Anwerben von Glaser in diesem entlegenen Waldwinkel, die hier billig
Grund erwerben konnten, um ihre Glashütten zu errichten. Holz war genügend da.
Um 1630 gründeten acht Brüder Greiner die Glasbläserei, in dem sie der Gemeinde
Hasel Grundstücke abkauften. Für die Waldniessung waren jährlich 120 Gulden
Glashüttenzins zu zahlen.
Schon 1690 waren
aber die größten Holzvorräte abgeschlagen. Da eine geordnete Forstwirtschaft
fehlte und für das Eisenwerk in Hausen auch das Holz hier verkohlt wurde, war
voraus zu sehen, dass in einigen Jahrzehnten die Holzvorräte völlig erschöpft
sein müssen. Da galt für die Obrigkeit die Glaser auf einen Übergang zur
Landwirtschaft vorzubereiten.
So konnte 1712
von den Glasern erneut Richtung Gersbach Gelände erworben werden, denn die
Glasherstellung konnte bis 1720 betrieben werden. Allerdings waren die Grunderwerbungen
1690 und 1712 immer gemeinschaftlich
durch die zehn Glashütten. 1760 wurde versucht den gemeinschaftlichen Besitz
unter den Glashüttenfamilien aufzuteilen, da verarmte Glaser ihre Anteile nach
auswärts verkauft hatten. Diese wurden aber 1770 von der Gemeinde
zurückgekauft. Erst 1803 wurde den Glashütter Bürgern von der Gemeinde Hasel die
Güter zugelost. So war es der teilweise verarmten Bevölkerung möglich, Grund
und Boden zu verkaufen. Ins Wiesental der Arbeitsmöglichkeiten wegen wegziehen
wollten sie auch nicht. 1927 gingen die Waldungen um Glashütten in den Besitz
des badischen Staates über. 1934 wurde Glashütten nach Hasel eingemeindet.