Ich habe mir zur
Aufgabe gemacht, die Schwarzwälder Kapellen zu erfassen. Selber besucht habe
ich alle Kapellen im Nordschwarzwald bis runter auf die Höhe von Furtwangen. Ab
dort nur noch vereinzelt. Für die restlichen Kapellen habe ich mich des
Internets bedient und die Quelle vermerkt, woher das Bildmaterial stammt. Bei
allen Kapellen ist vermerkt, wo sie zu finden sind.
Es gibt viele bekannte Wallfahrtskapellen, die
vielen Leuten bekannt sind – wie das Bruderkirchle in Vöhrenbach, die
Lindenbergkapelle bei St Peter, die Neunlindenkapelle über Elzach, die
Markuskapelle in Bräunlingen-Mistelfeld, die Friedhofskapelle in Hüfingen, die
Wallfahrtskirche auf dem Giersberg bei Kirchzarten oder die Wallfahrtskapelle
auf dem Lindenberg bei Winden.
Für mich interessant waren aber die vielen
kleinen versteckten Kapellen, die ebenso die tiefe Frömmigkeit der Bevölkerung
zum Ausdruck brachten.
Die Sage berichtet: Die heilige Notburga lebte im 9. Jahrhundert. Sie war mit dem König von Schottland vermählt, der frühzeitig verstarb. Schwanger wurde sie von bösartigen Menschen vom Hof gejagt und kam nach Bühl im Klettgau. Auch von dort wieder verjagt, kam sie an diesen Ort und gebar hier neun Kinder. Im Hof bat sie um Unterkunft, der ihr verweigert wurde. Sie hieß ihre Magd an einen Felsen zu schlagen, und es kam klares Wasser heraus, mit dem sie acht Kinder taufte, das neunte war schon verstorben.
Die Schlangenkapelle liegt am Kandel-Höhenweg, das Wittental bis zum Recklehof, dann zum Höhenweg hinauf. Sie gehört zur Pfarrei Stegen.
Die Klausenkapelle in Titisee-Neustadt liegt an der L 128 im Jostal. Eine Klausenkapelle an diesem Ort war schon seit 1300 bekannt. Die jetzige Kapelle wurde 1720 erbaut und 1957 renoviert. Eine Besonderheit der Klausenkapelle ist, dass sie zu zwei Höfen gehört. Sie steht genau auf der Hofgrenze vom Griesbachhof (Schildwende) und Berggrunderhof (Jostal).
Neben der Kapelle steht ein Russenkreuz von 1720. Es sollen dort gefallene Russen beerdigt worden sein.
Die Elztalkapelle an der Gemarkungsgrenze zwischen Schonach und Oberprechtal im Elztal. Am wichtigen und beschwerlichen Aufstieg in den damaligen Wäldersteig wurde für die Fuhrwerke nach Schonach und auf den Hohen Wald eine Kapelle gebaut. Sie wurde aus Dankbarkeit von Fuhrleuten errichtet, weil diese auf dem steilen Abstieg vom Berg vor einem Unglück bewahrt wurden. Ebenso sollen Furhrleute um Schutz und Hilfe für die nächsten schweren Kilometer vor dem Aufstieg gebetet haben.
Der Wäldersteig wurde nicht nur regelmäßig von der Postkutsche sondern auch von den Fuhrleuten vom Breisgau zur Baar und umgekehrt damals benutzt.
Sämtliche
Kapellen sind unter „kapellen-im-schwarzwald.blogspot.com“ mit einem
Ortsregister aufgeführt. Sollten Kapellen noch fehlen, was sicherlich der Fall
ist: Bitte melden unter Schwarzwald-hund@freenet.de Vielen Spaß beim Lesen. Bis zur nächsten Woche.
Dieter Hund