Freitag, 25. November 2022

Was verbirgt sich hinter dem Feldberg und der gleichnamigen Gemeinde?

Feldberg v Schauinsland

Das Feldbergmassiv, mit den drei Erhebungen, dem war von allen Verkehrswegen abgeschnitten. Er wurde seid je her im Sommer von Viehhirten (Herder) genutzt, die mit dem Vieh in den Viehhütten wohnten. Entsprechend den Gemeinden, die auf dem Feldberg zusammenstießen, gab es die Menzenschwander-, Zastler-, Lenzkircher- Baldenweger-, Todtnauer- und St Wilhelminerhütte. Ebenso waren Glasbläser, Flößer und Uhrmacher in den Randgebieten zu finden. Erst 1760 war mit dem Fürstabt von St Blasien, Martin Gerbert, der erste Tourist auf dem Feldberg. Nach einer Übernachtung im Freien, verließ er fluchtartig den Feldberg, weil er jämmerlich fror.

 

Erst 1848/49 wurde die erste Felbergstraße von Todtnau – Zeiger – Bärental – Altglashütten mit Anschluss nach Lenzkirch – St Blasien gebaut. Allerdings als Fahrweg konnte dies nicht bezeichnet werden. Deswegen wurde 1885 eine neue Feldbergstraße gebaut, die 1934 eine Teerdecke erhielt. Allerdings wurde es mit der Verkehrsanbindung des Feldberges möglich, auf diesem den ersten Feldbergturm 1858 einzuweihen. Damit war die Erschließung des Feldberges eingeläutet: 1864 wurde der Badische Schwarzwaldverein in Freiburg gegründet, 1865 konnte der erste Berggasthof, der spätere „Feldberger Hof“ als „Kurhaus Feldberg“, eingeweiht werden. Mit der Einweihung der Höllentalbahn 1887 wurde das Feldberggebiet mit der Eisenbahn erschlossen und 1891 war mit Dr Pillet der erste Skiläufer auf dem Feldberg unterwegs. Damit nahm der Tourismus um und auf dem Feldberg seinen Lauf.

 

Schon 1909 musste eine Landesbauordnung von Neustadt den Feldberg schützen, 1937 wurde das Feldbergebiet unter strengen Naturschutz gestellt. Zuvor war 1907/08 der spätere „Hebelhof“ entstanden, 1914 entstand das spätere Gasthaus „Zur Jägermatt“. 1924 wurde die Kinderheilstätte „Caritas-Haus-Feldberg“ und 1928/29 die Jugendherberge gebaut. Auf der einen Seite war die Zersiedelung des Feldberggebietes wegen den unterschiedlichen Gemeinden möglich, auf der anderen Seite forderte der stetig anwachsende Tourismus seinen Tribut.

 

Um die Jahrhundertwende entstand die Max-Egon-Sprungschanze, 1836/37 die Sprungschanzen im Fahler Loch. Schon immer wieder wurde ein Zusammenschluss der verschiedenen Gemeindeteile zu einer Gemeinde Feldberg diskutiert, was natürlich nicht auf Zustimmung der verschiedenen Gemeinden stieß. Aber möglich machte dies die diktatorische Verwaltung des Dritten Reiches. 1939 wurde die Gemeinde Feldberg gegründet, ohne die beteiligten Gemeinden zu befragen. Der Hintergrund des Vorhabens war Olympische Spiele auf dem Feldberg auszurichten, was Gottlob der bevorstehende Zweite Weltkrieg verhinderte. Wegen der Gebietsentschädigung von 805 ha der Gemeinden Bernau, Brandenberg, Hinterzarten, Menzenschwand, St Wilhelm, Todtmau und Zastler sollte noch später verhandelt werden. Denn alles wurde nach der Gemeinde Bärental eingemeindet, wobei die neu entstandene Gemeinde „Feldberg“ hieß und der ursprüngliche Ortsteil den Namen „Bärental“ behielt.

 

Kaum war der Zweite Weltkrieg vorbei, wandte sich die Gemeinde Menzenschwand mit einem Gesuch der Auflösung der Gemeinde Feldberg bei der badischen Staatsregierung. Bis auf Hinterzarten schlossen sich alle anderen Gemeinden nach und nach an. Die Gemeinde Feldberg war entsetzt. Unzählige Vermittlungsversuche mit Entschädigungen waren nötig, um den ganzen Streit 1964 endlich zu beenden und den Fortbestand der Gemeinde Feldberg zu garantieren.


Die Nato-Sendeanlagen auf dem Baldenweger Buck verschwanden 1995, dem blühenden Fortbestand des  Tourismus im Feldberggebiet waren nun keine Grenzen mehr gesetzt, es sei denn der Naturschutz oder die seit 1989 angestellten Feldbergranger geboten Einhalt. Die Viehhütten als Menzenschwander, Wilhelminer, Zastler und Todtnauer Hütte wurden zu Berggasthöfen. Auf letzterer  und in der Laurentiuskapellewird jährlich am Laurentius Tag (10.8.) das Laurentiusfest –das Fest der Viehhirten des Feldberges- gefeiert.

Feldberg Laurentiuskapelle