Der Grindenbach stürzt sich unterhalb des Klosters in die Tiefe und verlässt als Lierbach die Büttenwasserfälle. So der ursprüngliche Namen der Allerheiligen Wasserfälle. Das Wasser stürzt über eine Felswand in sieben Fällen oder sieben Bütten nieder. Der unterste Teil wird Büttenloch genannt.
Der Triberger Wasserfall ist der höchste und bekannteste mit 163 m und zwei Kaskadengruppen, der Todtnauer Wasserfall mit 97 m und fünf Kaskaden der höchste Wasserfall im Schwarzwald. Die Allerheiligen Wasserfälle mit 83 m und sieben Kaskaden bei weitem der geheimnisvollste und schönste Wasserfall. Dies zeigt schon, dass viele Felsschroffen Namen erhalten haben, die sich an halb sagenhaften, halb geschichtlichen Vorkommnissen anknüpfen: Engelskanzel, Teufelsstein, Reitersprung, Rabennest, Siebenschwesterfels und Zigeunerhöhle. In der letzteren hauste „gleich Wilden nach heidnischen Bräuchen“ ein Zigeunertrupp.; das „Rabennest“ kostete einem Klosterschüler das Leben, weil er dort ein Krähennest ausnehmen wollte; der „Siebenschwesterfelsen“ dagegen rettete sieben von Hunnen verfolgte Jungfrauen; ein im Dreißigjährigen Krieg von den Kaiserlichen gehetzter schwedischer Reiter stürzte über die Schroffe des „Reitersprungs“ in den Abgrund.
Bis 1840 blieb die Schlucht unzugänglich. Auf Grund des gesteigerten Interesses an diesem Naturschauspiel veranlasste die Forstverwaltung die Wasserfälle begehbar zu machen. Es wurde ein schmaler Pfad angelegt, doch die Felsabstürze bei den Wasserfällen musste mit Leitern überwunden werden. Vorbei an rauschenden, schäumenden und brodelnden Wasserstürzen war dies eine abenteuerliche und nicht ungefährliche Angelegenheit. Auch heute noch ist die Forstverwaltung für die Sicherung der Wasserfälle zuständig und baute Steintreppen und Holzbrücken laufend aus, denn mittlerweile besuchen mehr als eine Viertelmillion Besucher die Wasserfälle.
Im Jahre 1931 wurde für die Wasserversorgung von Ottenhöfen schon 2,5 l/s Wasser oberhalb der Wasserfälle abgeleitet. Im Jahre 1951 versuchte die Gemeinde Ottenhöfen mit der Gemeinde Kappelrodeck nochmals ihre Wasserversorgung aus den Quellen oberhalb des Wasserfalles zu lösen. Es sollte bis zu 6/10 des Volumens der Quellen oberhalb der Wasserfälle abgeleitet werden. Aber die Renchtalgemeinden von Oberkirch bis Bad Griesbach, die von dem Naturschauspiel profitieren, liefen gegen die Pläne Sturm. Schwarzwaldverein und Landesfremdenverkehrsverband gaben Schützenhilfe. Erst 1962 konnte die zusätzliche Ableitung nach viel Streit beerdigt werden.
Da die Wasserfälle erhalten blieben, erscheinen sie heute für uns heute als „Naturwunder“.
Steiners Gesicht |