Belchen vom Feldberg |
Der Belchen mit 1.414 m Höhe als
dritthöchster Berg des Schwarzwaldes wurde zu manchen missbraucht. Insofern war
es für den Belchengipfel und Umgebung verständlich, dass in den 30er Jahren die
Bestrebungen verstärkt wurde, das Belchengebiet wegen seiner Schönheit und
Einzigartigkeit von Pflanzen- und Tierwelt unter besonderen Schutz zu stellen.
Leider war es 1949 erst soweit, dass der Belchengipfel und seine Umgebung mit
582 ha unter Naturschutz gestellt wurden. 1993 wurde das Naturschutzgebiet am
Belchen durch das Regierungspräsidium Freiburg auf 1.618 ha erweitert und ist
damit das größte Naturschutzgebiet Baden-Württembergs
1866 wurde das erste Belchenhaus von der
Gemeinde Schönenberg gebaut. Als es 1897
an Josef Stiefvater für 5.000 Goldmark verkauft wurde, musste sich dieser
bereit erklären, den gleichen Betrag beim Bau einer Straße auf den Gipfel zu entrichten. Die Schotterstraße wurde
dann 1904 gebaut, um den Fremdenverkehr zum Belchenhaus zu fördern. 1957 wurde
sie geteert, um dem steigenden Fremdenverkehr gerecht zu werden. Bis zu 300.000
Besucher im Jahr stürmten den Belchengipfel. Seit 2001 ist die Straße wegen des
Naturschutzes im oberen Teil für den privaten Autoverkehr gesperrt. In Hochzeiten haben bis zu 500 PKWs stündlich
den Gipfel befahren. Eine Einseilumlaufbahn
von 1.150 m Länge mit Kabinen für 8 Personen führt ab Aitern-Multen die
letzten 262 m auf den Belchengipfel. 23 Gondeln ermöglichen den theoretischen
Transport von 1.200 Personen pro Stunde.
Der Belchen wurde wegen seiner steilen
Hänge und großen Höhenunterschiede schnell zu einem bevorzugten Startplatz für
Drachenflieger. Die Anlage von drei Startrampen für Drachenflieger wurde 1986
schon aus Naturschutzgründen abgelehnt. Auch ein örtlich und zeitlich
begrenzter Versuchsbetrieb wurde nach zwei Jahren eingestellt, um Schäden und
Erosionen zu vermeiden und Auer- und Haselwild zu schützen. Regierungspräsident
Nothelfer: “Genug ist nicht genug!“
Ab 1939 diente der Belchengipfel
militärischen Erfordernissen mit einem Offiziersbeobachtungsposten. Der Platz
vor dem Belchehaus diente als Lande- und Startplatzes des „Fieseler Storchs“.
1944 wurde mit arbeitsverpflichteten Ausländer eine Störfunkanlage mit den
dazugehörenden Einrichtungen gebaut. Es sollten einfliegende Bomberverbände
gestört werden. Dazu wurden eine Starkstromleitung auf den Gipfel, Bunker,
Antennen, Dieselgeneratoren benötigt und das Belchenhaus wurde beschlagnahmt um
Militärpersonal unterzubringen. In den 50er Jahren konnten die Reste der
militärischen Anlagen abgeräumt und zugeschüttet und damit teilweise
renaturiert werden.
Der Naturschutz verhinderte schon 1952
einen 3 km langen Sessellift von Obermünstertal zum Belchengipfel. Ein 1.160 m
langer Lift von Kaltwasser wurden wegen des Naturschutzes abgelehnt. Nach den
Erfolgen auf dem Feldberg sollte 1981wiederum ein Lift zwischen Multen und
Belchengipfel gebaut werden. Aber auch das wurde wegen des Naturschutzgebietes
abgelehnt und stattdessen auf die Einrichtung eines Bus-Pendelverkehrs
hingewiesen.
Im Winter ermöglicht die Kabinenseilbahn
4 Abfahrtsmöglichkeiten Richtung Aitern-Multen mit einer Länge bis zu 4,5 km.
Zusätzlich gibt es noch einen Skischullift in Multen mit 120 m Länge, neben den
im erweiterten Belchengebiet vorhandenen Möglichkeiten.