Röschenschanze Zuflucht |
Die Schanzen ziehen sich mit
mehreren Linien durch den Schwarzwald. Sie wurden zumeist im 17./18.
Jahrhundert angelegt und dienten als Verteidigungslinie bis Anfang des 19.
Jahrhunderts gegen einfallende reformierte Truppen allgemein als Schweden
bezeichnet und später vor allem französischen Truppen. Die Schanzen bestehen
aus Gräben und aus aufgeschütteten oder befestigten Wällen, die mit
sternförmigen oder viereckigen Schanzen oder auch Redouten genannt, verbunden
waren.
Eine ältere Linie verläuft von
Säckingen über den Hotzenwald nach St Blasien, Feldberg, Hohwart (Breitnau),
Thurner, Gütenbach, Prechtal, Hausach zum Kniebis. Von dort über den Schramberg
über Raumünzach, dem Murgtal entlang, Dobel und Neueunbürg.
Eine neuere Linie, die den
Schwarzwald westlicher schützt, beginnt am Feldberg (Todtnauer Hütte),
Schauinsland nach Freiburg. Von dort über den Roßkopf, Kandel, hinunter ins
Simonswälder Tal, das beim Griesbach gekreuzt wird, Martinskapelle,
Rohrhardsberg, oberes Prechtal, Hornberg, Markgrafenschanze, Schondelhöhe,
Moosenmättlegebiet, Liefersberg, Kreuzung des Kinzigtales, Gebiet von St Roman,
Kniebis, Schramberg (über Raumünzach), Kaltenbronn und endet in Dobel.
Die Verteidigungslinien zeigen
als Schanze folgendes Profil: Verhau ein meist 100 m tiefes Hindernis aus Ästen
und Gestrüpp oder gefällten ganzen Bäumen, einem Graben mit anschließendem
hohen Graben, der auch als Brustwehr diente. Dahinter befanden sich Wege, die
ein schnelles Verschieben der Landwehren ermöglichten. In unregelmäßigen
Abständen waren die Verteidigungslinien mit viereckigen seltener mit
sternförmigen Schanzen oder Redouten teilweise mit Wachttürmen verbunden. Die
großen Schanzen waren vor allem bei den Verteidigungsbrennpunkten angelegt. Die
Verteidigungslinien waren nicht laufend besetzt sondern bei Alarm durch die
Landwehr aus den näher gelegenen Dörfern zu besetzen. Die Aufgabe war zumeist
den Feind aufzuhalten bis die oft schlecht ausgerüsteten Truppen der deutschen
Länder angerückt kamen. Für die zumeist gut ausgerüsteten und trainierten
französischen Truppen waren sie kein großes Hindernis. Die Verteidiger
flüchteten oft ohne ernstlichen Widerstand.
Noch heute begegnet dem Wanderer
auf vielen Berghöhen die noch deutlichen erkennbaren Schanzen. So auf dem
Wiedener Eck, Rohrhardsberg mit dem Gasthaus Schwedenschanze, beim Büchereck im
oberen Prechtal, südlich davon die Hirschlachschanze auf dem Westweg, die
Schloßschanze bei Hornberg. „Auf der Schanz“ als Übergang vom
Welschensteinacher Tal zum Prinzbachtal, die Alexanderschanze auf dem Kniebis
von 1734, die Schwedenschanze links der L 92 nach Oppenau, nicht weit davon die Schwabenschanze bzw
Röschenschanze nach dem württembergischen Major Rösch von 1794 auf dem Rößbühl
bei der Zuflucht und die Manslohschanze bei Kaltenbrunn erbaut 1663,
erweitert 1736.
Schanzen Hausach 1690 |
Aber auch die Zugangstäler waren
durch Schanzen geschützt. Das Kinzigtal wurde an engen Stellen in Gegenbach und in Hausach bei
den Tennisplätzen durch sie geschützt. So auch das Gutachtal bei Hornberg mit
der Markgrafenschanze. Das Dreisamtal durch den Sperrriegel der Festung
Freiburg mit Schloßberg und Rosskopf Linie sowie die Engstelle beim
Hirschsprung als natürliche Sperre. Das Wagensteig Tal mit seinen Schanzen beim
Thurner und dem Hohlengraben schützten diesen Übergang.