Von Furtwangen das Bregtal 7 km
talaufwärts bis zum Zinken Katzensteig fahren, der aus sieben Höfen besteht.
Die Abzweigung nach links führt die Straße zur Martinskapelle. Auf einer
kleinen Anhöhe steht die Piuskapelle, bei der 1954 der Grundstein gelegt wurde.
Etwas zurückgesetzt liegt zum Hang hin geduckt der mächtige Schwarzbauernhof.
Der Schwarzbauernhof wurde 1580
errichtet und ist der älteste bestehende Heidenhof im Kreis. Sein Ursprung geht
auf die Besiedelung der Gegend durch das Kloster St Georgen im 12. Jahrhundert
zurück. In jener Zeit wurden vom Lehensherren Bauern auf den Lehenshöfen
angesiedelt.
Der Lehensbauer –in der Frühzeit ein
Leibeigener- war vom Kloster abhängig und konnte vom Gelände nichts verkaufen
oder weggeben, er war tributpflichtig.
Bis 1830 abgeschlossen konnten die Bauern über Jahrzehnte den Hof ablösen, bis
er schließlich ins Eigentum überging. Der Schwarzbauernhof entstand aus dem
Wintersbach- und Brunsgut und umfasst heute 48 ha.
Der erste urkundlich erwähnte Hofbauer
war vor 1280 schon erwähnt. Auf ihn folgten bis zum 18. Jahrhundert 16
Lehensbauern. Auf diese folgten die Familie Dorer mit 11 Hofbauern bis zum
heutigen Tag. Diese Entwicklung war nur durch das Anerbenrecht möglich: Der
jüngste Sohn oder wenn keiner vorhanden die älteste Tochter erhalten das
geschlossene Hofgut. Die restlichen Kinder wurden mit dem „kindlichen Anschlag“
abgespeist.
Der Schwarzbauernhof als Heidenhaus
besteht aus Stube und Küche und Vorratsraum am Berg, Stall zum Tal gelegen, die
Hofeinfahrt mit der großen Tenne liegt über dem Wohnteil. Die Schlafkammern
befinden sich im Obergeschoß. Über allem wölbt sich das riesige Wallmdach.
Später kam auf der Einfahrtseite durch Vorziehen und Aufstocken eine
Vorratsraumerweiterung dazu. Neben der Hofeinfahrt wurde ein Gärsilo gebaut.
Vor Jahren sollte der Schwarzbauernhof
noch abgebrochen. Doch mit öffentlicher Hilfe des Denkmalamtes und der
Landwirtschaftskammer, mit verbilligten Krediten wurde der Schwarzbauernhof
instandgesetzt und betriebstechnisch auf einen neuen Stand gebracht. Die
Sanierung des wertvollen Kulturgutes umfasste auch die Erneuerung des
Innenbaues der Stuben und Kammern mit Hilfe des Hofbauern.
Piuskapelle Furtwangen-Katzensteig |