Freitag, 10. Januar 2020

Was verbirgt sich hinter Johann August Sutter - Kaiser von Kalifornien?


In seinem mit Märchen umrankten Lebenslauf ist sicher, dass er am 23. Februar 1803 in Kandern als Sohn eines Schweizer Staatsbürgers geboren wurde. Über seine Jugendzeit ist wenig bekannt. Sicher ist, er machte eine kaufmännische Lehre in einer Druckereien in Basel. Dass er in der Schweizer Armee gedient hatte, dürfte wieder in den Bereich der Märchen  abzulegen sein. Die Schwierigkeiten im Papiergeschäft machten es notwendig, dass der Vater von kleinen Kandern nach Neuchâtel in die Schweiz zog.



1826  musste Sutter Anette Bübeld aus Burgdorf heiraten, da das erste Kind unterwegs war. Er machte sich in Burgdorf selbstständig, hatte nach 8 Jahren vier Kinder und 50. 000 Franken Schulden. Heimlich packte er seine Sachen, schrieb seiner Frau 1834 von Le Havre aus, dass er nach Amerika auswandere und überließ Frau und Kinder der amtlichen Fürsorge.



Über New York, den Mittleren Westen gelangte er schließlich 1839 in das seit 1821 mexikanische Kalifornien. Zuvor hatte er noch einen Abstecher nach Hawaii und in das damalige russische Alaska gemacht. Sutter kolonisierte im unerschlossenen Sacramentotal ein Gebiet von 70 Meilen², das er vom damaligen Gouverneur erhalten hatte. Das Gelände sollte landwirtschaftlich genutzt werden. So vertrieb er die ortsansässigen Indianer, nannte das Gebiet Neu-Helvetien, legte die Befestigung Sutters Fort an, drillte 100 Indianer mit viel Geduld zu Kavalleristen und Infanteristen. Zwischenzeitlich wurde Sutter mexikanischer Staatsbürger, Captain der mexikanischen Armee und Neu-Helvetien wuchs auf 200 Meilen² an. Sacramento wurde von Sutter als Verwaltungssitz gegründet.



1848 wurde eine Sägemühle in Neu-Helvetien gebaut. Im Abzugskanal wurde Gold gefunden. Sutter versuchte das geheim zu halten, aber das Elend nahm seinen Lauf. San Francisco war urplötzlich leer. Alles ging in die Berge, um sein Glück im Goldrausch zu verwirklichen. 1849 fielen allein 49.000 Goldsucher über Neu-Helvetien ein. Sutter verdiente zwar viel Geld mit der Versorgung der Goldsucher, aber das eigentliche Anlegen der Landwirtschaft wurde niedergetrampelt.



1850 wurde Kalifornien als 31. Bundesstaat in die amerikanische Union aufgenommen. Gleichzeitig forderte der Kongress in einem Gesetz jeglichen Landerwerb vor einem Gericht zu belegen. Ein Jahr später folgte die Ehefrau von Sutter mit ihren Kindern dem Ruf nach Kalifornien.



Die Forderungen von Sutter wegen seinen Besitzungen an die amerikanische Regierung ging in die Millionen Dollar. Natürlich ging der Kongress gegen jede ihm unangenehme Forderung gerichtlich vor, so dass sich ein langwieriger Prozess entwickelte.



1855 wurde Captain Sutter mit Genehmigung des Kongresses zum General der Kalifornischen Miliz ernannt. Zehn Jahre später zog er mit seiner Familie nach Washington, weil er dort seine Ansprüche besser vorantreiben konnte. 1871 siedelte er mit seiner Frau nach Lititz, Pennsilvanian, wegen dessen Heilquellen wiederum um. Dort schloss er 1880 in bescheidenen Verhältnissen lebend für immer seine Augen. Ein Jahr später folgte seine Frau.



Der Kongress vertagte mehrfach die Abstimmung über Sutters Besitzansprüche, aber ein Ergebnis wurde nicht erzielt und erledigte sich durch den Tod Sutters von selbst.