Am 6. März 1889 wurde in Nordrach
Karl Josef Öhler auf dem Schrofen geboren. Der unternehmenslustige
Schreinergeselle entdeckte, wie manch einer in jener Zeit, das Interesse an der
aufkommenden Fliegerei. Er bastelte in der Freizeit Flugzeugmodelle und
versuchte durch Selbststudium in die faszinierende Kunst des Fliegens
einzudringen.
Mit viel Mühen konnte er in der
Nähe von Berlin in der damaligen Provinz Brandenburg bei einem der ersten
Fluglehrer sein theoretisches Wissen über die Fliegerei durch praktischen
Unterricht ergänzen. Mit 24 Jahren –also 1913 zehn Jahre nachdem die Gebrüder
Wright ihren ersten 37 m langen Hopser mit einem Flugzeug zurückgelegt hatten-
hatte er sein Ziel erreicht und das Flugzeugführerpatent erworben. Die
Fliegerei übte eine so starke
Faszination auf den Karl Josef Öhler aus, dass er mit geborgtem Geld ein
Flugzeug kaufte. Mit Schau- und Kunstflügen warb er nicht nur für den
Flugzeuggedanken sondern brachte die
Mittel für die Rückzahlung seiner Schulden auf, die er durch das Flugzeugpatenterwerb
und Flugzeug aufgehäuft hatte.
Fasziniert beobachteten die
Bewohner des Kinzig- und Harmersbachtales bis hinauf nach Freudenstadt die
Flugkunst des Nordrachers auf seinen Flugtagen.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges
1914 wurde er natürlich sofort Soldat der Luftwaffe und im Osten eingesetzt.
Dem Idealisten war es zuwider, sein Können für die Zerstörung von Häusern,
Fabriken oder zum Töten von Menschen einzusetzen. Am 20. August 1917 ereilte
den Vizefeldwebel im Luftkampf über Flandern der Fliegertod.
Auf dem Dorffriedhof wurde der
mit höchsten Orden ausgezeichnete Fliegerheld zur letzten Ruhe gebettet.
Viel zu früh, mit nur 28 Jahren,
wurde der erste Flieger des Schwarzwaldes aus seinen hochtrabenden
Fliegerträumen gerissen.