Schwerspat Grube Klara |
Schwer- und Flussspat wird heute noch im
Harz, Erzgebirge und Schwarzwald abgebaut. Beides sind Salze, die in der
Industrie vielfältige Anwendungen finden.
Schwerspat ist auch unter dem Namen
„Baryt“ bekannt. In reiner Form ist es kristallweiß. Es ist ein unverzichtbarer
Grundstoff in der Industrie. Schwerspat findet immer dann Anwendung wenn
Folien, Filze oder ähnliche Gewebe mit Schalldämmung hergestellt werden. Auch
in Bremsbelägen ist es vorhanden. Bei der Farben- und Lackherstellung, der
hochwertigen Gummi-Industrie und Fußbodenbelägen ist Schwerspat gefragt. Nicht
zu vergessen in der Bohrindustrie zum Verschließen von Bohrlöchern. Beigemischt
wird es in Beton, um Röntgen- und Werkstoffräume abzudichten.
Flußspat Grube Klara |
Flussspat ist rein selten anzutreffen
und erscheint durch die Verunreinigungen in verschiedenen Farben. Flussspat ist ein wichtiger Grundstoff der
Fluor-Chemie. Als Flusssäure dient es bei der Herstellung von Teflon,
Kältemittel, Kristallglas, Glühbirnen, Zahnpasta und Elektronikartikel. Aber
auch in der Aluminiumverhüttung und der Arzneimittelherstellung wird die
Flusssäure benötigt.
Im Schwarzwald wurde verschiedentlich
Ende der 20er bis Ende der 30er Jahre Schwer- und Flussspat abgebaut – so
beispielsweise in Wittichen, Suggental und Sulzburg. 1987 wurde die Grube
Gottesehre bei Urberg und 1996 die Grube Käfersteige bei Pforzheim aus
Rentabilitätsgründen geschlossen. Heute wird im Schwarzwald Schwer- und
Flussspat von der Sachtleben GmbH in der Grube Clara, Oberwolfach-Rankach,
abgebaut. Der erste schriftliche Nachweis zum Bergbau im Benauer Berg stammt
von 1652. Schon damals wurde von verfallenen, sehr tiefen Schächten und Stollen
berichtet. Erst ab 1850 wurde Schwerspat mit Gewinn gefördert. Heute wird mit
schweren LKWs über eine 3 km lange Rampe in den Berg gefahren und über eine
automatische Beladungsstation geladen und dann direkt nach Wolfach zur
Aufbereitung gefahren. Die jährliche Fördermenge liegt bei 150.000 t Roherz.
Dies ergibt aufbereitet 50.000 t Mahlspat, 5.000 t Chemiespat und 24.000 t
Flussspat.
Die vielversprechende Exploration in
Christophstal bei Freudenstadt ergab Ende 2017, dass anstatt der 300.000 t
gewinnbares Erz im Dorotheastollen nur
120.000 t abbaubar seien. Damit wird dieser wieder stillgelegt.
Aufbereitungsanlage Sachtleben AG Wolfach |