Christian Trautwein 1819-1898 |
Noch einmal wagten Schiltacher
Schiffer ein Engagement außerhalb des Kinzigtals. Nach dem Krimkrieg 1853
gestalteten sich die Holzpreise immer besser. Der Schiffsbau und Bergbau benötigte
immer mehr Kiefernholz. Diese wurden in Herzogenweiler, Vöhrenbach und
Bregenbach durch die Floßherren „Gebrüder
Trautwein“ aufgekauft. Die Stämme kamen mit dem Fuhrwerk nach Gutach Turm und
wurden kinzigabwärts geflößt.
Als besonderes Geschäft galt der
Kiefern Akkord mit dem Grafen von Bodmann. Am See wurden die Kiefernstämme
eingebunden, mit dem Dampfschiff nach Konstanz gezogen, den Rhein bis
Schaffhausen geflößt und mit dem Wagen um den Wasserfall in Schaffhausen
transportiert. Trautwein konnte die wieder zu Flößen zusammengebauten Kiefern
rheinabwärts bis Laufenburg flößen. Wegen der Stromschnellen musste das Floß
den Laufenknechten übergeben werden. Von Basel bis Kehl konnte wieder in
eigener Regie geflößt werden.
Nach Abzug der Kosten für das
Dampfschiff, Kosten für den Transport um den Rheinfall und die Laufenknechte, dazu kamen Durchgangsgebühren, Zölle für die Schweiz und die Löhne der
Rheingenossen, verfolgten die Gebrüder Trautwein diesen Geschäftszweck nicht
mehr weiter. Sie verlegten sich wieder auf das Geschäft auf der Kinzig und dem
Oberrhein.
Dabei hatten die Gebrüder
Trautwein schon 1838 versucht ihren Geschäftsradius auf die Bodensee-Wälder
auszudehnen und den See und Rhein als Transportweg einzubeziehen. Mit modernem
Hilfsmittel, dem Dampfschiff, sollten die Flöße über den See gezogen werden.
Schon 1609 und 1782 tauchten
Überlegungen auf, den Rheinfall zu umgehen, um eine durchgängige Floßrinne zu
erhalten. 1817 wurde der Schaffhauser Kantonsregierung ein Vorhaben
unterbreitet, mit einem unterirdischen Kanal den Rheinfall zu eliminieren. Aber
Schaffhausen hätte damit ihr Wahrzeichen und den Verdienstausfall für das
händische Umgehen des Rheinfalls gehabt.
Dampfschiff Leopold zum Ziehen der Flöße über den Bodensee |