Die Bleichstraße führt in Gernsbach talaufwärts an der Murg entlang.
An der Engstelle liegt rechts zwischen Straße und Murg der Katz’sche Garten.
Eine kleine historische Parkanlage mit Spätbarock- und Skulpturengarten mit
mediterranem Flair.
Der damalige bekannte Architekt
und Baumeister Friedrich Weinbrenner erbaute die feudale Villa der
Murgschifferfamilie Katz. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hat ein
italienischer Gartenbauarchitekt am Murgufer den ungewöhnlichen Garten geplant
und gestaltet habe.
Der wertvolle alte Baumbestand,
Sumpfzypressen aus Florida und alte Magnolienbäume, die zu den ältesten
nördlich der Alpen gehören, stammen aus jener Zeit. Ergänzt wird der
Baumbestand durch Bananenstauden, zwölf verschiedenen Palmenarten,
Säulenzypressen, Passionsblumen mit goldgelben Früchten, Granatapfelbäumen und zweimal
im Jahr tragenden Feigenbäumen sowie Erdbeerbäume mit roten Früchten. Dieses
botanische Kleinod vermittelt oberitalienisches Flair an die Murg.
1846 wurde der Privatgarten der
Familie Katz durch das Teehaus im klassizistischen Baustil erweitert. Währen der Badischen Revolution 1849
diente er preußischen Truppen als Gefechtsstellung.
1913 übernahm Johanna Katz bis zu
ihrem Tode 1952 den Garten und prägte ihn zusätzlich mit Steinmetzarbeiten und
ließ den Garten mit dem neu erworbenen Barockziehbrunnen mit
Broderiebuchsbeeten neu anlegen.
In den 1960er Jahren wurde der Garten der Allgemeinheit zugänglich
gemacht. Um der Überalterung und dem Verfall der baulichen Einrichtungen
aufzuhalten wurde 1995 der Arbeitskreis Katz’scher Garten gegründet. Dieser
führte von 1996 bis 2001 aufwendige Restaurationen durch und bezog das
Murgvorland mit in die Konzeption ein.
Heute dient der Park seinen
Bürgern mit seinem Pavillon als Podium für Empfänge, kleine Konzerte und
Lesungen. Er ist ein Treffpunkt für Gartenfreunde und Kunstinteressierte.
Heute gehört der Garten der Firma
Pfleiderer in Neumarkt. Der Garten ist von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr
geöffnet.