Das Großherzogtum Baden war nicht bereit
die Murg zwischen Schönmünzach und Raumünzach floßbar zu machen. So konnte das
Königreich Württemberg die riesigen Wälder im oberen Murgtal nicht nutzen.
Erst 1768 war die Murg für Langholz durchgehend floßbar. Um die enormen
Holzvorräte dennoch nutzen zu können, wurden große Kraftanstrengungen
unternommen, um das Holz über den Berg an württembergische Flüsse zu
transportieren. Denn seit dem Dreißigjährigen Krieg stieg immens der Holzbedarf
der Holländer.
So begannen sich kapitalkräftige
Holzkompanien, ein Zusammenschluss von Schiffern, und Geschäftsleuten, die
Akkorde für die Holländer Stämme zu ersteigern. So werden die großen Vorräte
der Holländerstämme des oberen Murgtales erschlossen. Um nur einige bekannte
Namen zu nennen: die Neunbürger Schiffergesellschaft Lidell & Co ab 1746
und ab 1755 Vischer & Co als Calwer Holzhandelskompanien. Als Nachfolge
Holzkompanie bildete sich die mächtige Calwer Holzkompanie bis 1808. Aber auch
als badische Holzkompanie bildete sich der Pforzheimer-Flößerzunft-Verein
1747-1840.
Bei Schönmünzach wurde an der
Landesgrenze –beim heutigen Klärweg- Scheiterholz aus der Murg mit einem Rechen
gezogen, mit Pferdewagen auf die „Besenfelder Schwenke“ gezogen und gelagert.
Im Winter wurde dann das Holz mit Hornschlitten zum Spielberg gezogen und von
dort über eine Holzriese zum Kaltenbach Schwallweiher bei Gompelscheuer
gebracht. Auf diese Weise wurde bis 1787 über den „Scheiterweg“ und dann weiter
über die Enz geflößt.
Stammholz (70.000 Tannen) wurde von
Klosterreichenbach über den „Baum- oder Bergweg“ mit Spezial-Langholzwagen und
bis zu 14 Pferden Vorspann über den Igelsberg
zur Erzgrube gezogen. Von der dortigen Einbindestelle an der Nagold konnten sie dann bis zum Neckar und
Rhein geflößt werden. Das „Thannenfuhrweg“ war von 1746 bis 1785 durch die
Holzkompanie Lidell in Betrieb.
Um die Holländerstämme vom Huzenbacher
See auf die Höhe zu bekommen wurde ein Bengelweg auf die Besenfelder Höhe
eingerichtet, um die Stämme mit Hilfe von mehreren Pferden Vorspann auf die
Höhe zu ziehen. Die Wege sind heute noch als „Untere und Oberer Baumweg“
vorhanden.
Auf das Kuriosum der Huzenbacher Machine
wurde schon im Blog vom 7.5.2016 eingegangen.
In jenen Jahren aber vor allem nach der
Floßbarmachung der Murg waren die Gewinne der Calwer Kompanie so gewaltig, dass
nicht nur zahlreiche Sägemühlen sondern auch gleich zwei Glashütten gegründet
wurden.
Poppelsee Schwallweiher |