Dort wo die L 180 von Hammereisenbach und Urach auf die die B 500
trifft, liegt an der der B 500 das Gasthaus „Kalte Herberge“. Das Gasthaus
„Kalte Herberge“ gehörte immer zum Steighof. Dieser steht auf der Wasserscheide
Donau-Rhein und wurde 1450 erstmals urkundlich erwähnt. Die Herberge wurde vom
Steighofbauer erbaut und wurde auch erstmals im Urbar von St Peter im gleichen
Jahr erwähnt. Das Haus Herberge eignete sich vorzüglich zum Übernachten der
Reisenden am Ende der Uracher Steige. Die Herberge bekam ihre Bedeutung durch
den Ausbau der Straße Villingen und Freiburg durch die Zähringer. Die
Wagensteigstraße wurde erstmals 1360 urkundlich erwähnt, da die
Handelsbeziehungen zwischen beiden Städten immer intensiver wurden. Sie führte
von Villingen, Vöhrenbach Urach, Kalte Herberge, Hohler Graben, Thurner hinab
ins Wagensteintal, Buchenbach und schließlich ins Dreisamtal nach Freiburg.
Die Familie Winterhalder vom
Steighof ist seit1480 bis heute als Eigentümer der „Kalte Herberge“
nachgewiesen. Das jetzige Gebäude wurde
1830 nach einem Brand erbaut und erhielt damals den Name „Zur Krone“.
Schon sehr früh, im 15. Jahrhundert, erhielt sie das Wirtschaftsrecht und zwar
bis heute.
Mit der Zeit gewann die „Kalte
Herberge“ immer mehr an Bedeutung durch den Glashandel, denn hier hatten die
Glasträger ihre Herberge und die Möglichkeit einen Stapelplatz für ihre Waren
einzurichten. Der erste Uhrmacher auf dem Schwarzwald, der die Uhrmacherei als Hausgewerbe
betrieb war Simon Dilger (1671-1750) aus Urach. Er betrieb auf der
nahegelegenen „Kalte Herberge“ eine Art Uhrmacherschule. Hier kamen die
Uhrmacher der ganzen Gegend zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Das
zentral gelegene Gasthaus diente auch
als Stapelplatz für Uhren. Es lag inmitten des Uhrmachergewerbes.
Das Gebäude hinter dem Gasthaus,
das Mathise-Hüsle, geht auf den Sohn von Simon Dilger, Friedrich Dilger
(1712-1773) zurück. Dieser betrieb dort gewerbsmäßig die Uhrmacherei. Thomas
Winterhalder gründete 1810 eine eigene Firma zur Uhrenherstellung, die später
als Winterhalder & Hofmeier in Neustadt bekannt wurde. Das jetzige Gebäude
wurde 1831 nach einem Brand neu aufgebaut.
Einen weiteren Bekanntheitsgrad
gab es als 1940 die neueröffnete Hitlerstraße, die heutige B 500, eröffnet
wurde. 2006 wurde ein Gästehaus gebaut und 2009 das Gasthaus renoviert.