Schwarzwnbachtalsperre |
Das Rudolf-Fettweis-Werk der „EnBW
Kraftwerk AG“, bekannt unter dem früheren Namen „Murg-Schwarzenbach-Werk“ ist
der „kleinere Bruder“ des Schluchsee-Kraftwerkes im Südschwarzwald. Die
ursprünglichen Planungen gingen auf Prof Rehbock 1905 zurück. Allerdings
konnten damals das württembergische Murggebiet nicht mit einbezogen werden
sondern nur das badische. Nach seinen Plänen wurde 1914 begonnen und bei
Kirschbaumwasen die Murg durch ein 17 m Wehr gestaut. Dadurch entstand ein 900
m langer See, der 359.000 m³ Wasser als Tagesausgleichsbecken fasst. Durch den
5,6 km langen Murgwerkstollen wird ein Gefälle von 140 m ausgenützt. Das Wasser
fließt oberhalb Forbach in ein von der Murg aufgestauten Wasserbecken, das
immerhin noch 230.000 m³ fasst. Das Murg-Hochdruckwerk ging 1918/19 mit 22.000
KW ans Netz.
Der rasch steigende Energiebedarf zwang
aber zum weiteren Ausbau des Kraftwerkes, die Schwarzenbachstufe. 1922 wurde
mit dem Bau der Staumauer (67 m hoch und 380 m lang) im Schwarzenbachtal
begonnen. Aus dem 247 km² großen Einzugsgebiet konnte ein 2,2 km langer und 600
m breiter See aufgestaut werden, der 1922 abgeschlossen war und 15 Mio m³ fasst.
Durch den 1,7 km langen Druckstollen wird eine maximale Fallhöhe von 362 m
erreicht und dadurch 43.000 KW Strom gewonnen.
Die Pumpspeicherkraftwerke können ihre
Pumpen innerhalb von 3 Minuten von Turbinen- auf Pumpbetrieb umstellen.
Vorwiegend nachts werden mit der Schwarzenbachstufe im Pumpspeicherbetrieb aus
dem Staubecken von Kirschbaumwasen Wasser in das 230 m höher gelegenen
Staubecken Schwarzenbach mit billigem Nachtstrom gepumpt. Bei
Spitzenstrombedarf müssen nur die Schieber geöffnet werden, um in Mannheim oder
Stuttgart oder sonst wo den Spitzenstrom abzudecken.
Übrig geblieben ist das 1922 errichtete
Raumünzachwerk, das die erforderliche elektrische Energie beim Bau der
Talsperre geliefert hat und noch heute mit einer Fallhöhe von 62 m 630 KW
liefert.