Im 13. Jahrhundert war der
Schwarzwald kaum besiedelt. Durch diesen urwaldähnlichen, dunklen und
unbesiedelten Gebirgszug führte ein Saumpfad als einzige Querverbindung im
Nordschwarzwald auf seinem Weg von Wien nach Paris. Sie führte von Dornstetten,
Aach, Finkenberg, Kniebis (971 m) und Oppenau nach Straßburg.
Die Pfarrkirche Dornstetten
erstellte zum Schutz der Reisenden eine Kapelle. Diese wurde in einer Urkunde
1267 erstmals erwähnt. 1277 stiftete Graf Heinrich I den Franziskanern ein
Kloster auf dem Kniebis. Dieses wurde auch 1287 eingeweiht. Da das Kloster sich
freiwillig 1341 dem Benediktinerorden im Kloster Alpirsbach unterstellte, wurde
es im Zuge der Reformation 1558 aufgelöst. Dies führte zur Umwandlung des
Hospizes in eine Gastherberge.
Durch die Gründung von Freudenstadt
1599 wurde wegen des ansteigenden Reiseverkehrs eine württembergische
Zollstation in der Vorhalle des Klosters eingerichtet. 1799 versuchten
französische Soldaten einen Ochsen am Spieß zu braten. Durch den Funkenflug
fing das Kirchendach Feuer und das Kloster brannte bis auf die Grundmauern
nieder.
Ab 1708 kamen die ersten Siedler auf
den Kniebis, so dass hundert Jahre später schon eine Siedlung aus 12 Häusern
auf den Gemarkungen von Baiersbronn und Freudenstadt entstanden war. Um 1780
gründete die Fürstlich Fürstenbergische Verwaltung eine Holzhauersiedlung im
südlichen Teil des Kniebisgebietes. Im Zuge der Gründung des Großherzogtums
Baden wurde das fürstenbergische Gebiet 1806 Baden zugesprochen. Neben der
mühsamen Holzfällerei war die Harzerei die einzige Erwerbsquelle der armen
Bevölkerung in diesem kargen Gebiet. Heinrich Hansjakob beschrieb dies auch
nach dem Verbot durch die Obrigkeit in seinem Buch Waldleute.
Das Leben in dieser kargen Gegend
war so mühsam, dass zwischen 1851/57 insgesamt 145 Kniebiser auf Kosten des
Fürsten von Fürstenberg und dem badischen Staat nach Amerika ausreisen konnten.
1938 kam der südliche Kniebis zur
Gemeinde Bad Rippoldsau. Und 1975 schließlich wurde der dreigeteilte Kniebis
vereint. Die Bürgermeister von Baiersbronn, Freudenstadt und Bad Rippoldsau
setzen Ihre Unterschrift unter den Einigungsvertrag, der bestimmte, dass
Schulen vereinheitlicht werden und der Kniebis mit einem eigenen Ortschaftsrat
nach Freudenstadt eingegliedert wurde.