Freitag, 27. April 2018

Was verbirgt sich hinter den Schwarzwälder Bergrennen?


Schauinslandrennstrecke Holzschlägermatte

Was heute für nicht mehr möglich gehalten wird, viele Jahrzehnte war der Schwarzwald eng mit dem Motorsport verbunden. Die topographischen Gegebenheiten eigneten sich für anspruchsvolle Bergrennen.



Zu Beginn der 20 iger Jahre wurde zwischen Pforzheim – Pforzheim-Huchenfeld das bekannte Bergrennen „An der Pforte des Schwarzwaldes“ gefahren. Ebenso 1922/23 hochkarätige Motorsportveranstaltungen in Bad Herrenalb Richtung Dobel. Von 1921 bis 1933 das mondäne Baden-Badener Automobilturnier oder auch als Baden-Badener Schlossbergrennen.



1924 heulten am Feldberg die Rennwagen den Schwarzwald hinauf. 1929 bis 1935 fanden auf dem zugefrorenen Titisee mit Nagelreifen Auto- und Motorradrennen statt.



Den weitaus größten Bekanntheitsgrad erzielten die Bergrennen der Schauinslandstrecke. 1925 fand das erste Bergrennen für Autos und Motorräder statt. Die Strecke war damals erst ein besserer Holzabfuhrweg. Die Strecke wurde nach und nach bis 1937 für die Rennveranstaltungen ausgebaut. Namen wie Caracciola, Stuck und von Brauchitsch garantierten Nervenkitzel und zogen bis zu 20.000 Besucher an.



Nach dem Kriege wurde 1946 das erste Ruhestein-Bergrennen vom Obertal - Ruhestein durchgeführt. Auf der kurvenreichen und engen Straße wurden drei Fahrer aus den Kurven getragen und verunglückten tödlich an den Schwarzwaldtannen. Nicht der Toten wegen sondern wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage wurden keine weiteren Bergrennen ausgeschrieben.



1949 wurden auf der Schauinslandstrecke erneut Bergrennen veranstaltet. Edgar Barth hatte 1963 als erster die Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h geknackt. Die 175 Kurven mussten dafür in weniger als 7 Minuten bei einer Strecke von 11,2 km und 750 m Höhenunterschied durchrast werden und sorgten für den notwendigen Nervenkitzel.



1984 hatte der Naturschutz den Motorenlärm besiegt. Der Bergrennen wurden verboten. Seit 1987 finden nur noch historische Bergrennen statt. Die Strecke wurde auf 7,5 km verkürzt, auf 80 Oldtimer beschränkt und nicht mehr als 5.000 Zuschauer zugelassen.