Von Bollschweil im Hexental südlich Freiburg führt die
Landstraße 3,4 km nach St Ulrich. Hier im Hof des ehemaligen Klosters neben der
noch zum Gottesdienst genutzten Kirche Peter und Paul steht ein „Brunnentrog“.
Über zweieinhalb Meter Durchmesser und gut 8 Tonnen schwer, ein ehemaliges
Taufbecken. Das ehemalige Klostergebäude beherbergt heute die Landvolkhochschule.
Die Klostergründung geht auf den
heiligen Ulrich von Regensburg zurück, der 1087 von Cluny kam. Nachdem Ulrich
1093 starb und in seinem Kloster beerdigt wurde, begann seine große Verehrung und
viele Wundertaten geschahen durch Anrufung des heiligen Ulrichs. Im Jahre 1740
wurde von Peter Thumb eine Barockkirche gebaut, deren Raum mit ornamentalem
Stuckdekor sowie Wand- und Deckenfresken im Rokokostil ausgestaltet ist. 1987
wurde der Innenraum grundlegend restauriert und eine Metzler Orgel eingebaut.
Aus der Vorgängerkirche stammt die Madonna mit dem Kind, die um 1310 entstand.
Die Kirche ist Peter und Paul
geweiht (Patrozinium 29.6.) und der Ort dem heiligen Ulrich (Patrozinium 14.7.)
Hauptfest ist der Ulrichstag.
Die Sage behauptet nun, dass der
hl Ulrich, der Gründer des Klosters 1087, den „Teufelstein“ persönlich vom
Teufel geschenkt bekam. Übrigens 1806 wurde das Kloster säkularisiert, die Klosterkirche diente forthin als
Pfarrkirche.
Der heilige Ulrich hatte sein
kleines Kloster im Möhlingrunde aufgebaut und wünschte nun noch einen
steinernen Trog zu dem Brunnen. In dem Talgrunde selbst konnte er keinen
tauglichen Stein auffinden und von anderswoher wegen der Enge des Tales keinen
kommen lassen. Da schlief er eines Abends im Freien ein. Im Traum erblickte er
auf dem Meeresgrunde einen runden Sandsteinblock, der schien ihm zu einer
Brunnenschale wie gemacht.
Als St Ulrich erwachte, war es
Morgen. Da kam ein Jäger des Weges daher und unterhielt sich mit dem heiligen
Ulrich. Als der den Traum des Heiligen und sein Verlangen nach dem Steinblock
erfahren hatte, erbot er sich, diesen noch vor Abend herbeizuschaffen, wenn
Ulrich ihm dafür seine Seele verschreibe. Da wusste der Heilige, mit wem er es
zu tun hatte und sagte: „Um neun will ich Messe lesen. Wenn du den Stein vor
der Wandlung zum Kloster geschafft hast, will ich nach meinem Tode dein eigen
sein. Bringst du aber den Stein erst nach der Wandlung, so gehört er mir und
ich nicht dir!“ Mit diesem Vorschlag war der Teufel zufrieden und eilte von
dannen.
Zur festgesetzten Zeit las der
Heilige die Messe und bat Gott um Beistand gegen den Bösen. Unterdessen
schwebte der Teufel mit dem Block auf dem Kopfe heran. Aber in der Ferne tönte
ihm schon das erste Läuten zur Wandlung entgegen, und bei seiner Ankunft auf
dem Berg Geiersnest erklang das
zweite. Da warf der Teufel voll Grimm den Stein ins Tal hinab und fuhr brüllend
davon. Als Ulrich aus der Kirche kam, sah er mit Freuden den Block beim Kloster
liegen. Er ließ aus ihm von seinen Mönchen das kunstreiche Becken mit den
Heiligenbildern hauen, in das sich noch heute der Brunnen ergießt.
Heute noch trägt die Schale den
Namen „Teufelsstein“