Der Günterfelsen eine wahre „Felsburg“
liegt am Westweg zwischen Brend und Martinskapelle bei Furtwangen, nur wenige Minuten von
dieser zu entfernt. Der Name der Felsengruppe geht zurück auf einen „Cunrat
Günther“, der im Jahre 1280 auf dem heutigen Kolmenhof als Lehensmann genannt
ist. Der Günterfelsen wurde 1956 unter Naturschutz gestellt, und damit ist das
geologische Phänomen sichergestellt und jede Veränderung untersagt.
Entgegen der landläufigen Meinung
besteht die Felsengruppe nicht aus Findlingen, die in der Eiszeit vom Gletscher
zusammengeschoben wurden. Geologische Untersuchungen ergaben, dass das Gestein
mit dem Felsen identisch ist, teilweise mit dem Untergrund verbunden und
teilweise losgewittert ist. Das Gestein ist somit nicht ortsfremd wie das bei
Findlingen der Fall ist.
Das Naturdenkmal Günterfelsen ist durch
Vergrusung und Erosion, der ausfurchenden und einschneidenden Wirkung
fließenden Wassers, Wind und Klimaschwankungen entstanden. Der Günterfelsen ist
ein firstähnlicher, scharf ausgeprägter Punkt der Europäischen Wasserscheide.
Die Entwässerung ins Simonswäldertal (zum Rhein) und zum Katzensteigtal (zur
Donau) haben im Laufe der verschiedenen Zeitabschnitten das Granitmassiv
freigelegt. Die Bewegungen innerhalb der Erdkruste wurden vom Granit in den
senkrecht stehenden Spalten durchsetzt. Die Verwitterung folgte diesem
Kluftsystem und zerlegte den Granit zu prismatischen und später zu gerundeten
großen Blöcken. Das dazwischen liegende Verwitterungsmaterial wurde im Laufe
der Zeit ausgeschwemmt. Die Gesamthöhe der Felsengruppe gibt das Ausmaß der
Abtragung seit der voreiszeitlichen Entstehung der Kammfläche wieder.
Dass ein Räuberhauptmann Günter in den
Höhlungen der Riesenblöcke gehaust hätte und daher der Name komme, muss in den
Bereich der Sagenwelt verwiesen werden. Dagegen hieß der Felsen von 1933 bis
1945 Leo Schlageter Felsen nach einem Freikorps- und Parteimitglied der NSDRP.