Freitag, 25. August 2017

Was verbirgt sich hinter dem Günterfelsen?



Der Günterfelsen eine wahre „Felsburg“ liegt am Westweg zwischen Brend und Martinskapelle bei Furtwangen, nur wenige Minuten von dieser zu entfernt. Der Name der Felsengruppe geht zurück auf einen „Cunrat Günther“, der im Jahre 1280 auf dem heutigen Kolmenhof als Lehensmann genannt ist. Der Günterfelsen wurde 1956 unter Naturschutz gestellt, und damit ist das geologische Phänomen sichergestellt und jede Veränderung untersagt.



Entgegen der landläufigen Meinung besteht die Felsengruppe nicht aus Findlingen, die in der Eiszeit vom Gletscher zusammengeschoben wurden. Geologische Untersuchungen ergaben, dass das Gestein mit dem Felsen identisch ist, teilweise mit dem Untergrund verbunden und teilweise losgewittert ist. Das Gestein ist somit nicht ortsfremd wie das bei Findlingen der Fall ist.



Das Naturdenkmal Günterfelsen ist durch Vergrusung und Erosion, der ausfurchenden und einschneidenden Wirkung fließenden Wassers, Wind und Klimaschwankungen entstanden. Der Günterfelsen ist ein firstähnlicher, scharf ausgeprägter Punkt der Europäischen Wasserscheide. Die Entwässerung ins Simonswäldertal (zum Rhein) und zum Katzensteigtal (zur Donau) haben im Laufe der verschiedenen Zeitabschnitten das Granitmassiv freigelegt. Die Bewegungen innerhalb der Erdkruste wurden vom Granit in den senkrecht stehenden Spalten durchsetzt. Die Verwitterung folgte diesem Kluftsystem und zerlegte den Granit zu prismatischen und später zu gerundeten großen Blöcken. Das dazwischen liegende Verwitterungsmaterial wurde im Laufe der Zeit ausgeschwemmt. Die Gesamthöhe der Felsengruppe gibt das Ausmaß der Abtragung seit der voreiszeitlichen Entstehung der Kammfläche wieder.



Dass ein Räuberhauptmann Günter in den Höhlungen der Riesenblöcke gehaust hätte und daher der Name komme, muss in den Bereich der Sagenwelt verwiesen werden. Dagegen hieß der Felsen von 1933 bis 1945 Leo Schlageter Felsen nach einem Freikorps- und Parteimitglied der NSDRP.