Sonntag, 2. Oktober 2016

Was verbirgt sich hinter der Sauschwänzlebahn?



Ein Kuriosum unter den Eisenbahnerschließungen ist die heutige Museumsbahn von Blumberg nach Weizen.



1875 – 1890 wurde die Wutachtalbahn nach und nach von Lauchringen nach Hintschingen eröffnet und verbindet die Hochrheinbahn mit der Schwarzwaldbahn auf 62 km Länge. Die Bahn wurde aus strategisch-militärischen Gründen in diesem zerklüfteten Gelände gebaut, denn sie durfte kein Schweizer Gebiet berühren. Sie sollte bei einem eventuellen Krieg mit Frankreich für den strategischen Nachschub sorgen. Daher auch die frühere Bezeichnung „Kanonenbahn“,  da militärische Güter  vom Hochrhein zum Bodensee transportiert wurden.



Die Strecke besitzt neben 6 Tunnels von insgesamt 4,5 km Länge den einzigen Kreiskehrtunnel in Deutschland, den 1.765 m lange Stockhaldentunnel dessen Portale übereinander liegen. Sie weisen  einen  Höhenunterschied von 18 m auf. Daher kommt der heutige Name „Sauschwänzlebahn“. Es müssen 4,97 m/km an Steigung überwunden werden. 5 Brücken mussten Täler und Flüsse überwinden. Für die statische Bemessung waren damals die schwersten Kanonen von Krupp mit einem Gewicht von 140 t maßgebend.



Die Strecke wurde 1954 stillgelegt. Die Nato renovierte die Kanonenbahn 1961/62 aus strategischen Interessen nochmals und brachte sie auf den neusten technischen Stand. Seit 1977 wird die Bahnstrecke als Museumsbahn betrieben und zwar nur auf der Strecke Blumberg nach Weizen und umgekehrt mit 26 km Länge. Dies mit ungeahntem Erfolg, denn es verkehren nicht nur  fest geplante Museumszüge nach Fahrplan im Sommer sondern auch Sonderfahrten. Heute kommen über 2 Mio Besucher, die sich mit drei Dampflokomotiven und 15 Wagen vergnügen. In Blumberg Zollhaus befindet sich zusätzlich ein Bahnmuseum im ehemaligen Güterschuppen.



Heute gibt es auch einen Eisenbahnlehrpfad von Blumberg nach Weizen mit 19 km Länge.

 
Sauschwünzlebahn am Bahnhof Laubsheim