Auf
dem Kniebis, so erzählt man, soll es in früheren Zeiten so geschneit haben,
dass man gar nicht erst die Haustüren freigeschaufelt habe, sondern gleich zu
den Fenstern im ersten Stock in die Häuser eingestiegen sei.
Die
Freudenstädter Bürger schrieben 1615 an den Herzog von Württemberg, da sie zum
Straßenräumen als Frondienst auf dem Kniebis verpflichtet waren: „…wann der
Wald und Straßen verschnuen und verwehet wir mit ganzer Burgerschaft und großer
Ungelegenheit die Straßen öffnen müssen.“
In
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden, um die Zufahrtsstraßen zur
Schwarzwaldhochstraße zu räumen, Bahnschlitten eingesetzt. Sie mussten von
sechs kräftigen Pferden gezogen werden. Räumkolonnen mussten dann von Hand die
Straße räumen, dass der Postbus wenigstens fahren konnte. Teils waren die
Straßen schon wieder zugeschneit bevor die Räumkolonnen kamen. Um diesem
Zustand abzuhelfen, kaufte die damalige Kraftpost 1931 einen
Büsing-Raupenschlepper, der noch einen Pflug vorgesetzt bekam. Ein größerer
Pflug wurde nachgezogen. Schon im Winter 1931/32 konnten die Höhenhäuser nur so
versorgt werden.
1956/57
schneite es im Bereich Mummelsee so unaufhörlich, dass trotz Räumung rund um
die Uhr die Straßenabschnitte nur einspurig befahrbar waren. Untersmatt war
drei Tage völlig abgeschnitten. Für die
Kurgäste wurden in den Gängen der Hotels Notunterkünfte eingerichtet, da die
Autos eingeschneit waren. Die Lebensmittel gingen zu Neige.
Am
5. Februar 1952 berichtete der Südkurier, dass täglich 150 Kubikmeter Schnee
von den Hauptstraßen in und um Furtwangen abtransportiert werden musste. Und dennoch
wurde die Stadt Anfang Februar von der Außenwelt abgeschnitten. Am 16. Februar
waren die Schneeverwehungen auf der Escheck bis zu 7 m hoch. Sämtliche
männliche Einwohner zwischen 14 und 65 Jahren –nämlich 1150- mussten mit Pickel
und Schaufel antreten, um die Straßen frei zu schaufeln. Dies war auch in den
Jahren 1942 und 1944 notwendig.
In
Menzenschwand Vorderdorf mussten 1920 zwölf Pferde eingespannt werden, um den
hölzernen Bahnschlitten zu ziehen. Nur so konnte die neue Straßen hoch nach
Äule geräumt werden. Normalerweise genügten zwei Pferde und zwei Zugochsen, um
den Bahnschlitten zu ziehen.
Ein
Furtwanger Oberbürgermeister erklärte einst einem Fremden, dass man den Sommer
an den Bewohnern in Furtwangen daran
erkenne: „Beim Wintermantel seien die beiden obersten Knöpfe offen.“
Kniebis 1905 Pension Lamm |