Freitag, 29. November 2024

Was verbirgt sich hinter der Aufhebung des Klosters St Blasien?

Fürstabt Rottler

Durch den plötzlichen Tod von Fürstabt Mauritius bei seinem Besuch im Kloster St Peter 1801 wurde Bertold Rottler zum neuen Fürstabt des Kloster St Blasien gewählt. Die Zeiten standen auf Sturm. Denn im Frieden von Lunéville wurde 1801 festgehalten, dass die deutschen Kleinstaaten für ihre linksrheinischen Gebietsverluste durch rechtsrheinischen Kirchenbesitz entschädigt werden sollten. Im Reichsdeputationshauptbeschluss von 1803 wurde die Säkularisierung der geistlichen Territorien festgeschrieben.

 

Zwar unternahmen die beiden Fürstäbte Rottler und Speckle von St Peter alles Erdenkliche, um die beiden Stifte zu erhalten. Aber nach anfänglichen Vertröstungen erfolgte durch Großherzog Karl Friedrich 1806 die definitive Auflösung der beiden Stifte „als mit den Einrichtungen des souveränen Großherzogtum unvereinbarlich“.

 

Baden zuvorkamen aber die Württemberger, die im Januar 1806 mit 80 Soldaten und 30 Berittenen im Namen des Königs von Württemberg das Kloster besetzten. Um ihre Besitzansprüche zu unterstreichen wurde überall die württembergischen Wappenschilder angebracht, die Klosterkasse verlangt und Fürstabt Rottler gezwungen ein Handgelübde auf den König von Württemberg abzugeben. Auch eine Abordnung der Malteser Komturei aus Heitersheim hatten Besitzansprüche anmelden wollen wurden aber durch die württembergische Kanonen vertrieben. Nach und nach sickerte aber die Ergebnisse des Pressburger Friedensschluss durch, dass die Klöster und österreichische Gebiete im Südschwarzwald dem Großherzogtum zufallen werden. Den Württemberger fiel es schwer, das schon Besetzte wieder zu verlassen und weigerten sich abzuziehen. Erst die Intervention des französischen Generals Monard bewirkte am 18. Februar 1806 den Abzug der württembergischen Soldaten. Die badischen Hoheitszeichen ersetzen die württembergischen.

 

In seiner Not wandte sich Fürstabt Rottler an den Erzherzog Ferdinand in Wien um Hilfe. Dieser versicherte auch, dass  Wien die Treue des Schwarzwaldklosters nicht vergesse und notfalls ein Unterkommen des Konventes im Lande schaffe.

 

Nachdem 1807 Joseph Albrecht von Ittner mit der Auflösung des Klosters beauftragt wurde, begann der Auszug von Fürstabt Rottler und dem Großteil der Mönche mit den restlichen Kunstschätzen, darunter das kostbare Adelheid-Kreuz sowie den Gebeinen von 14 hier begrabenen Habsburgern. Es ging zunächst ins Stift Spital am Pyhrn in Oberösterreich und schließlich 1807 ins Stift St Paul im Lavanttal in Kärnten.

 

Das große Vermögen, Grundbesitz, Unternehmen wie die Brauerei Rothaus, Hammerschmiede Kutterau und das Eisenwerk Albbruck fielen dem Großherzogtum zu. Dazu gehörten auch die Priorate und Propsteien in Berau, Bürgeln, Gurtweil, Krozingen, Mengen und Oberried. Allerdings  war es doch verwunderlich, dass kostbare Geräte und Gefäße nicht mehr auffindbar waren. Gelder wurden über die schweizerischen Besitzungen  nach Zürich rechtzeitig transferiert, unersetzliche Archivalien wurden über das Kloster Einsiedeln für St Paul gerettet. Auch eine dreibändige Gutenberg-Bibel aus 1560 fand ihren Weg nach St Paul und wurde an die Libary of Congress verkauft, um die vernachlässigte Stiftskirche wieder den alten barocken Glanz verleihen zu können.

Kloster St Blasien 1783


 

Freitag, 22. November 2024

Was verbirgt sich hinter dem Film "Die Fallers"?


In der SWR Schwarzwaldserie „Die Fallers“ wurde die harte Arbeit und das Leben einer Schwarzwälder Bauernfamilie in 1.758 Folgen von 1994 bis 2009 geschildert. Bis zu einer Million Zuschauer fieberten wöchentlich der Sendung entgegen. Die Innenaufnahmen wurden im SWR-Studio in Baden-Baden aufgenommen. Die Außenaufnahmen wurden auf dem Unterfallengrundhof in Neukirch, allerdings auch beim Rathaus in Ebernsteinburg, der Kirche in Gernsbach-Reichental und dem Gasthaus Rössle in Todtnau-Geschwend gedreht.

Neukirch im Hochschwarzwald mit seinen knapp 2.000 Einwohnern wurde 1971 nach Furtwangen eingemeindet und ist nicht nur bekannt als Luftkur- und Wintersportort sondern war früher durch seine Uhrenhersteller ein gefragter Ort.

Wer von Gütenbach zum bekannten Balzer Herrgott wandert, kommt über das Breiteck zum Fallengrund ungefähr noch 1 km vom Balzer Herrgott entfernt. Am Wegrand liegt der Oberfallengrundhof. Unterhalb in einer Senke befindet sich der Mittelpunkt der Serie „Die Fallers“, der Unterfallengrundhof. Ein typischer Schwarzwälder Bauernhof mit knapp 90 ha Fläche, der alles unter einem Dach vereint, mit Leibgedinghaus, Kapelle und Möglichkeit der Ferien auf dem Bauernhof. Nur heißen die Besitzer nicht Faller sondern Löffler.

Der Hof wurde um 1450 erstmals urkundlich erwähnt. Ab Mitte 1500 wurde der Hof von einem Ganter Ulrich und dann von weiteren 5 Generationen  Ganter bis 1745  bewirtschaftet. Durch Kauf gelangte der Hof  für 7 Generationen an die Familie Fehrenbach. Mit der Heirat der Tochter Helene Löffler geb. Fehrenbach 1962 gelangte der Hof bis heute an die Familie Löffler- immerhin seit über 280 Jahre. Alle 6 Geschwister von Helene waren entweder früh gestorben oder im 2. Weltkrieg gefallen.

Der alte Hof wurde 1592 von Ganter Balthas, der Speicher 1593 und das noch heute stehende Leibgedinghäusle 1595 erbaut.  1751 wurde der Hof von Thomas Fehrenbach umgebaut,  brannte 1924 restlos ab und wurde 1925 durch Albert Fehrenbach und seiner Frau Emma geb Kaltenbach wieder aufgebaut.  Diese bauten 1994 auch ein neues Leibgedinghäusle, die Tochter Helene und ihr Ehemann errichteten  1964 die schmucke Hofkapelle.

Albert Fehrenbach war von 1920 bis 1945 und von 1947 bis 1967 Bürgermeister von Neukirch und 1963 erster Ehrenbürger dieser Gemeinde.

Ebernsteinburg mit seinen 1.200 Einwohnern wurde 1972 nach Baden-Baden eingemeindet und 1085 erstmals urkundlich erwähnt.

Reichental mit seinen 700 Einwohnern wurde 1975 nach Gernsbach eingemeindet. Die St Mauritius Kirche in Reichental wurde 1898 nach der Trennung von Weissenbach neu errichtet. Der Ort wurde 1340 erstmals urkundlich erwähnt.

Geschwend mit seinen 400 Einwohnern wurde 1974 nach Todtnau eingemeindet. Es wurde 1352 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte zum Kloster St Blasien und von der Talvogtei Schönau bis 1809 verwaltet. Das Rössle stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde 2006 als Wirtschaft aufgegeben und stand bis 2011 leer. Eine dörfliche Genossenschaft stellte von 2011 bis 2013 das „Genossenschaftliches Dorfgasthaus Rössle“ wieder her.

Freitag, 8. November 2024

Was verbirgt sich hinter dem "Chanderli"?


Die Kantertalbahn von Kandern nach Haltingen fährt zwar nicht mehr im Streckenverkehr, freut sich aber als Museumsbahn dem starken Zuspruch der Bevölkerung und wird nur liebevoll „Chanderli“ genannt.

1851 erreichte die Rheintalbahn Haltingen, ein Vorort von Weil und 1856 war der Badische Bahnhof von Basel angeschlossen. Im Abseits liegenden Kandertal wurde Eisenerz bis zum 19. Jahrhundert abgebaut und die Bedeutung der Tonvorkommen mit der aufkommenden Töpferindustrie verlangte einen Anschluss an die große Wirtschaftswelt.

Aber wie zur damaligen Zeit üblich, sprach bei solchen Überlegungen zuerst das Militär mit. Diesem stellte sich ein Anschlusses des Kandertals unter Umgehung von Basel vor: Eine Eisenbahnlinie von der Rheintalstrecke bei Müllheim – Kandern bis Lörrach. Dies wurde aber 1874 abgelehnt, da die Steigung 14 - 17 Promille betragen hätte und für beladene Militärzüge zu groß gewesen wäre. Die neuen Überlegungen sahen eine Schmalspurbahn Kandern – Haltingen vor.  Diese wurden bald wieder begraben, da ein Weitertransport der Waren von Haltingen auf der Rheintalstrecke nur mit Umladen möglich gewesen wäre. So wurde eine Nebenbahn Haltingen – Kandern 1895 mit Normalspur 13 km lang feierlich eröffnet. Gleichzeitig fuhr aber auch die letzte Postkutsche ins Museum.

Einen Aufschwung und Erleichterung brachte das Bähnle nicht nur dem Personenverkehr sondern auch der Industrie und Landwirtschaft. Holzhandel und Töpferei profitierten besonders, gleichzeitig konnte nun Kohle zum Heizen herantransportiert werden. Ab 1898 kamen Bruchsteine aus der Wolfsschlucht bei Hammerstein hinzu, da sie eine extra Haltestation erhielt. Wie wichtig der Steintransport war, wird dadurch dokumentiert, dass die Schwarzwälder Granitwerke einen Antrag auf Erstellung einer Steintransportbahn von Malsburg nach Kandern stellten. Tatsächlich wurde ab 1909 Granit von Malsburg mit dem Steinbähnle über Kandern zum Badischen Bahnhof geliefert.  1920 wurde das Steinbähnle außer Dienst gesetzt, die Gleise und Lokomotive mit Wagen verkauft und vom Erlös eine Seilbahn gebaut. Eine zweite Seilbahn wurde 1922 gebaut, als zwischen Hammerstein und Egisholz eine Tongrube in Betrieb genommen wurde. Der Ton wurde mit ihr zum Bahnhof nach Hammerstein transportiert.

Wie überall war der Totengräber vieler kleiner Eisenbahnen der KfZ-Verkehr. So auch hier sollte mangels Masse das „Chanderli“ stillgelegt werden. Was niemand erwartet hatte, waren die Proteste der Bevölkerung, die sich ihr „Chanderli“ nicht nehmen lassen wollten. Auf Grund dessen wurde mit Diesellokomotiven und Triebwagen die Bahn modernisiert.

Es kam aber wie es kommen musste, 1983 rutschte nach einem schweren Unwetter der Bahndamm zwischen Hammerstein und Kandern ab. Deswegen war nur noch ein geringer Güterverkehr zwischen Haltingen und Wollenbach möglich.

1962 hatte Eurovapor –ein Verein von Eisenbahnfreunden aus Basel- die letzte Dampflock der Kandertalbahn, deren Wagen gekauft, restaurierte diese und stellte ein Museumszug zusammen. Dieser befuhr sonntags die Strecke Basel - Kandern. Nach dem Unglück 1983 war auch für die Museumsbahn Schluss. Aber Firmen, Politiker, Bürgermeister der umgebenden Gemeinden und freiwillige Helfer machten es möglich, dass die Strecke repariert wurde. Wo ein Wille ist, gibt es auch Möglichkeiten. Ab 1986 führ das „Chanderli“ wieder von Haltingen bis Kandern mit zunehmenden Fahrgastzahlen, dass sich der Betrieb bis heute rechnet.

Bis heute sind zwei Lokomotiven von 1904 und 1915 zur Freude der Besucher im Einsatz sowie Güter- und Personenwagen von 1878.

Dienstag, 5. November 2024

Was verbirgt sich hinter der Talsperre über dem Wasserfall von Triberg?

Triberg vor dem Brand 1826

Triberg ist bekannt durch die höchsten Wasserfälle im Schwarzwald. Über sieben Stufen ergießt sich die Gutach 163 m in die Tiefe.

 

Wie überall hat die Industrialisierung dazu geführt, verstärkt über die Möglichkeiten der Stromerzeugung mit Hilfe der Wasserkraft nachzudenken. So haben sich auch die Fabrikanten der Region mit den Gemeindevertretern zusammengesetzt, um die Möglichkeiten der Stromerzeugung zu prüfen. Das Gefälle der Gutach lud gerade dazu ein. Vom Obervogt Huber wurden die Wasserfälle 1805 durch gesicherte Wege erschlossen. Die Neueröffnung der Schwarzwaldbahn ermöglichte schon Mitte des 19. Jahrhunderts einen Wasserfalltourismus in Triberg.

 

Im oberen und unteren Teil des Hauptfallbreiches wird ziemlich unsichtbar das Gefälle hydroelektrisch benutzt. Dies hatte dazu geführt, dass Triberg als erste Stadt Deutschlands schon 1884 eine elektrische Straßenbeleuchtung sich leisten konnte. Die Gesamtheit des Wasserfalls war für die Nutzung der Wasserkraft schon aus Gründen des Tourismus außen vor.

 

Dr Flügel aus Karlsruhe wurde mit einer Projektierung der Stromgewinnung beauftragt. Er schlug vor, das Wasser der Gutach, Schwarzen- und Weißenbach aufzustauen. Mit Hilfe einer 400 m langen Staumauer kurz vor dem Gewann „Im Loch“ – das ist die Abzweigung der  K 5751 nach Schonach von der B 500- sollte ein Staubecken mit einem Fassungsvermögen von 7,5 Mio m³ Wasser entstehen. Der Schwarzenbach sollte bis hinter den Elzhof und die Gutach entsprechend bis hinter Schönwald gestaut werden. Den betroffenen Gehöften sollte Ersatzgelände angeboten werden. Das Wasser sollte in einem Druckstollen durch den Sterenberg und Bürgerwald bis unterhalb des Wasserfalls geführt werden.

 

Nach diesem Plan sollte eine Stromerzeugung von 7,7 kWh möglich sein. Um eine bessere Ausnutzung möglich zu machen, wurden weitere Kraftwerke in der Gutach unterhalb Triberg in die Planungen aufgenommen. Dies war neben den Triberger Industriellen auch von den Furtwanger und Hornberger gefordert. Nach Wilhelm Maier sollten die Kraftwerke beim Sägewerk Fleig, dem Obergießenbach gegenüber dem Rappenfelsen und oberhalb von Hornberg gebaut werden. Damit wären 26/27 Mio kWh zu erzielen, allerdings würden auch die Kosten von 74 Mio Mark auf 127 Mio ansteigen. Allerdings machte sich bei den Berechnungen schon die anlaufende Inflation sich bemerkbar.

 

Diese war auch neben der Wirtschaftskrise mit ihrer Arbeitslosigkeit auch letztlich der Grund, warum das ganze Projekt wie auch viele andere lautlos in Vergessenheit geriet.

Talsperre über Triberg (Heimatblätter Triberg 2015)

    

Freitag, 1. November 2024

Was verbirgt sich hinter mancher früherer Wallfahrt?

St Roman Wallfahrtskirche

Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert war die große Zeit der Wallfahrten. Ziele der damaligen religiösen Bevölkerung waren der Hl. Jakobus in Santiago di Compostella, Spanien, die Schwarze Madonna des Klosters Einsiedeln, Schweiz, Unsere Liebe Frau auf dem Hörnleberg bei Elzach, Maria zu den Ketten in Zell a. H. oder einfach der Hl. Romanus in St Roman.

Eine Wallfahrt zum Hl. Romanus nach St Roman ist seit dem 14. Jahrhundert verbürgt. Die heutige Wallfahrtskirche wurde 1922/23 in der jetzigen Form umgebaut. Nur das Sakramenthäuschen stammt aus 1481. Die heutigen Pfarrkinder kommen aus drei politischen Gemeinden Wolfach, Oberwolfach und Schenkenzell, wohnen in zwei Landkreisen, dem Ortenaukreis und dem Kreis Rottweil und gehören dennoch zu einer selbstständigen Pfarrei an. Der Pfarrverweser in Wolfach, Ginshofer, veranstaltete während seiner Amtszeit 1859 einen Bittgang nach St Roman wie jedes Jahr an Pfingsten und lud auch die Gläubigen aus Oberwolfach dazu ein.

Der Pfarrverweser erflehte mit dieser Wallfahrt für die österreichischen Waffen in der Entscheidungsschlacht von Solferino am 24. Juni 1859 zwischen Frankreich, dem Königreich Sardinien und Österreich einen glänzenden Sieg für diese. Droben in St Roman angekommen, hielt er mit dem ihm eigenen markigen Worten eine packende Predigt. Entsprechend schloss er diese voll Pathos mit den Worten: “Österreich, an Kampf und Siegen reich, wird auch diesmal wieder glänzend aus dem Kampf hervorgehen“! Ganz erbaut von den trefflichen Worten machten sich die Wallfahrer wieder auf den Heimweg. Und sie beteten das ganze Langenbacher Tal hinunter nach Wolfach wieder tapfer darauf los.

Als die Bittsteller in Wolfach bei der Stadtbrücke angekommen waren, verbreitet sich die soeben angekommene Nachricht, dass die Österreicher radikal geschlagen worden seien. Verdutzt und ernüchtert von dieser unerwarteten Nachricht, schlichen die Wallfahrer leise nach Hause.

Am Abend als der Pfarrverweser ins Wirtshaus ging, um sich mit einem Viertel zu stärken, denn die missglückte Wallfahrt hat ihm auf den Magen geschlagen. Natürlich  begrüßte ihn sofort ein Teilnehmer der Wallfahrt mit den Worten: „Aber Herr Pfarrverweser hitt hott unser Sach au gar nix g’fruchtet“. „Weiß wohl, ich hatte auch nicht geglaubt, dass die Sache so eindeutig ausfallen würde“, meinte der Pfarrverweser: „Nun, trotzdem hat das Beten heute allen Wallfahrer nicht geschadet!“

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In Schonach auf dem Rohrhardsberg steht beim Ramselhof ein renoviertes Kapellchen, das der Hl Maria Königin (Patrozinium 22.8.) geweiht ist. Die Bäuerin Hilde Hettich erzählte, dass ihr Urgroßvater regelmäßig nach Einsiedel wallfahrte. Traurig war nur der Hofhund, der sonst immer mit seinem Herrchen unterwegs war, dass er immer daheim bleiben sollte. Eines Tages, als die Zeit der Wallfahrt nach Einsiedeln kam, brach auch der alte Bauer zur Wallfahrt wieder auf und sprach zu seinem Hund, dass er hier bei Hof und Familie zu bleiben habe.

Da der Hund aber an jenem Tag nicht an der Kette lag, folgte er seinem Herrchen in großen Abstand Richtung Einsiedeln. Der Bauer Andreas Hettich erreichte sein Ziel, betrat die Gnadenkapelle mit den vielen Gläubigen und kniete nieder, um ein Dankesgebet zu sprechen. Er erschrak aber nicht schlecht, als ihn von hinten plötzlich voller Freude ein Hund stupfte Sein Hofhund war ihm den ganzen Weg unbemerkt gefolgt. Die Geschichte sei in einem Deckengemälde der Klosterkirche festgehalten, so erzählte die Bäuerin. 

Ramselhofkapelle Schonach