Geboren 1811 in Eichtersheim im nördlichen Kraichgau, zog mit seinen Eltern nach Mannheim –der Vater war Staatsbeamter- und fiel dort als nachlässiger Schüler auf, der erst allmählich die Anerkennung der Lehrer gewann. Anschließend schrieb er sich an der Universität Heidelberg ein, studierte Rechtswissenschaft, promovierte anschließend und dennoch wurde bekannt, dass er sich mehrfach duellierte. Seinem Unabhängigkeitsbestreben entsprach auch, dass er nicht die Beamtenlaufbahn einschlagen wollte. Er ließ sich unter Schwierigkeiten lieber als Rechtsanwalt nieder.
Der junge
Rechtsanwalt wurde schon 1842 für den Wahlkreis Weinheim-Ladenburg in die
Zweite Kammer der badischen Landstände gewählt, tauchte in kürzester Zeit in
die Welt der Oppositionspartei ein und vertrat radikal liberales Gedankengut.
Als die Auseinandersetzungen mit der Regierung sich zuspitzten, berief Hecker
mit seinem Freund Struve 1847 zur „Offenburger Versammlung“ ein. Ein frei
gewähltes deutsches Parlament, Pressefreiheit und Abschaffung der Vorrechte
waren die Hauptforderungen. Zusätzlich stellten Hecker und Struve im sogenannten
Vorparlament in Frankfurt die Forderung nach einer konstituierenden deutschen
Nationalversammlung und Abschaffung der Monarchie auf. Bevor nun die Verhaftung
wegen Hochverrat drohte, entschloss man sich 1848 in Konstanz zur Revolution.
Der Aufruf an
alle waffenfähigen Männer Badens, sich in Donaueschingen für den Kampf zu
stellen, war sehr verhalten. Unzulänglich ausgerüstete und verproviantierte
Freischaren zogen vom See Richtung Schwarzwald, Konstanz und Offenburg
erklärten sich zur Republik. Ca 800 Freischäler
stellten sich an der Scheidegg bei Kandern den badischen Truppen unter dem
Befehl des Generalleutnants von Gagern. Um unnötiges Blutvergießen zu
verhindern, verhandelten von Gagern mit Hecker die Waffen niederzulegen und in
ihre Dörfer heimzukehren. Aber während der Verhandlung wurde der General
meuchlings von einem Freischäler erschossen. Es kam wie es kommen musste, die
Freischäler wurden blutig von den Truppen zusammengeschossen und in die Flucht
getrieben, Hecker flüchtete in Bauernkleider über die Grenze in die Schweiz. Er
musste von der sicheren Schweiz zusehen, wie in Baden seine Gefolgsleute in
Haft und Verfolgung gerieten.
Im gleichen Jahr
schiffte er sich mit einigen Gesinnungsgenossen nach New York ein, wo er von
der deutschen Gemeinde feierlich empfangen wurde. Wie es Hecker gelang, soviel
Vermögen mitzunehmen, dass er dort sein Auskommen hatte und sich eine Farm
kaufen konnte, ist nicht sicher verbürgt. Denn die badischen Finanzbehörden
waren mit ruinösen Ersatzforderungen gegen ihn vorgegangen. Hecker betätigte
sich als Farmer, aber seine Welt war das nicht. 1849 baten verschiedene
badische Mitglieder des revolutionären Landesausschuss darum, dass Hecker dort
mit arbeiten sollte. Er hoffte, dass viele Gleichgesinnte mit ihm nach
Deutschland reisen würden. Tatsächlich waren es nur wenige, die im Sommer 1849
in Straßburg ankamen. Aber dort erfuhren sie, dass preußische Truppen die
Bewegung niedergeschlagen hatten. Nachdem ein Monat auch noch die Festung
Rastatt fiel, kehrte Hecker mit seiner Familie zurück in die USA.
Schon 1861
stellte sich der Rastlose mit seinem Sohn und dem einstigen Kampfgenossen Franz
Sigel als Kriegsfreiwilliger zur Verfügung als der Bundesstaat Missouri sich
auf die Seite der Konföderierten schlug, sie aber Sklavenhaltergesellschaft
verurteilten. 1962 wurde Hecker dann als Oberst eines Freiwilligen-Regiments
aktiv ins Kampfgeschehen eingebunden. Und schon ein halbes Jahr später schwer
verwundet. Eine Blechbüchse in seiner Hosentasche hatte die Gewehrkugel
abgelenkt.
Trotzdem griff
er ein weiteres halbes Jahr später in das Kampfgeschehen im Bundesstaat
Tennessee ein. Aber hier zeigte sich, dass Hecker zwar Mut hatte aber wohl kein
militärisches Talent. Nur mit Hilfe seines Freundes Carl Schurz entging er
einem Schuldspruch des Militärgerichts. 1873 unternahm Hecker als
amerikanischer Staatsbürger eine Deutschlandreise, die teils ein großartiger
Erfolg wurde. Die Zeiten hatten sich aber geändert: Hecker wollte nicht das
Volk aufwiegeln sondern das Grab des Vaters besuchen. 1881 starb Hecker hoch
geachtet auf seiner Farm in Summerfield.