Bad Säckingen ist nicht nur bekannt durch das Fridolinsmünster, die Badquellen oder durch den „Trompeter von Säckingen“ von Joseph Victor von Scheffel. Es war durch die Lage am am Hotzenwald, dem südlichen Teil des Schwarzwalds, und dem gegenüberliegenden damaligen habsburgischen Fricktal, in dem das Chorfrauenstift St Fridolin große Besitzungen hatte, ein wichtiger Handelsplatz, von dem heute noch die längste überdachte Holzbrücke erzählt. Diese Brücke ist mit 204 m immerhin 1 m länger als die Luzerner Kapellbrücke.
Die Holzbrücke
wurde 1272 erstmals in den Colmarer Annalen erstmalig urkundlich erwähnt. Sie
überquerte auf 12 Holzpfeilern den Rhein und verbindet heute Bad Säckingen mit
dem schweizerischen Stein am Rhein. Da mit dem großen Stadtbrand 1272 sämtliche
Urkunden verbrannten, konnte eine frühere Erbauung der Brücke nicht
nachgewiesen werden.
Anfänglich war
die Brücke offen und verursachte der Stadt Säckingen riesige Unterhaltungskosten.
Mehrfach wurde sie durch Kriege oder Hochwasser des Rheins zerstört und musste
immer wieder aufgebaut werden. 1567 wurde sogar eine Trinkwasserleitung von
Stein nach Säckingen auf der Brücke verlegt. Nach einem verheerenden Hochwasser
wurde mit der Fertigstellung der Brücke 1590 sogar eine Brückenkapelle
eingebaut. Im 30jährigen Krieg wurde sie 1633 wiederum zerstört. Nahezu 20
Jahre musste eine Rheinfähre Transport von Ware und Mensch übernehmen. Jahrelang
waren eichene Pfähle im Rhein gelagert worden, um diese recht widerstandsfähig
zu machen, da eine Imprägnierung unbekannt noch war .Der Neubau hielt gerade
mal gut 25 Jahre und wurde im
Holländischen Krieg von französischen Truppen 1678 wieder zerstört.
Im Jahr 1799 besetzte Frankreich das linksrheinische
Gebiet, 1802 wurde der Kanton Fricktal gegründet und 1803 wurde dieser von
Napoleon dem Kanton Aargau zugeschlagen. Damit waren dem Kloster St Fridolin
die wirtschaftliche Basis entzogen, der Stadt das Hinterland über dem Rhein
entzogen. 1805 kamen ebenfalls durch Napoleons Verfügung Kloster und die Stadt
Säckingen zum späteren Großherzogtum Baden.
Mitte 1920
sollte die Holzbrücke wegen ihres baulichen Zustands abgerissen werden und eine
neue verkehrsgerechte Brücke entstehen. Aber 1926 wurde aus Kostengründen nur
das schadhafte erste Joch saniert. Erst ab 1979 wurde die westlich gebaute
Fridolinsbrücke zur Entlastung der Holzbrücke eingesetzt. Bis dahin war die
Holzbrücke Bestandteil der Bundesstraße 34. Da die Hälfte der Holzbrücke auf
Schweizer Gebiet liegt, ist sie trotzdem seit 1869 im deutschen Eigentum. Nur
ein weißer Strich in der Mitte der Brück weist auf die Grenze hin.
Zwischen 1960
und 1963 wurden die Stützpfeiler der Brücke tiefer gegründet und durch
Betonpfeiler ersetzt, da durch den Kraftwerksbau im Rhein der Wasserspiegel und
Fahrrinne um 3 m abgesenkt wurde. Im Jahre 2014 wurde durch Zufall bekannt,
dass die Pfeiler der Brücke mit TNT-Sprengstoff bestückt waren. Im Kriegsfall
hätte die Schweizer Armee nur Zünder einsetzen müssen, um die Brücke zu
sprengen.