Freiburg 1697 |
Aber der Wunsch
nach einem Mineralthermalbad hat sich in Freiburg nachhaltig erhalten. Erstmals
1912 wurde ein Aktenstück der Stadtratsregistratur mit dem Betreff: „Bohrung
nach Warmwasserquellen durch die Stadt“ angelegt. Es wurden gar Überlegungen
von OB Winterer angestellt, ob es nicht möglich wäre, das kürzlich gefundene
warme Wasser einer Quelle von Staufen nach einem Kurort Freiburg zu leiten?
Überall wo Gasblasen auftraten oder Wasser austrat entwickelte sich sofort eine
Hysterie.
1918 bot sich
ein Herr von Lepel aus Berlin als Rutengänger bei der Suche nach der Heilquelle
an. Beim Stadtgarten sei in 120 m Tiefe eine Thermalquelle in der Nähe eine
Stahlquelle und sogar eine schwache Solequelle sei vorhanden. Auch beim Kreuz
im Hölderle und Günterstal gäbe es weitere Quellen. Er wolle auf eigene Kosten
bohren und später eine Lizenz für das Wasser. Aber die Pfennigfuchser auf dem
Rathaus rechneten sich aus, dass es billiger wäre, auf eigene Kosten zu bohren
und an Herrn Lepel ein Grundhonorar zu bezahlen.
Mit großen
Erwartungen wurde im Stadtgarten 1919 mit den Bohrungen begonnen. Aber schon
nach 15 m stieß der Bohrer auf Gneis, das sich bis auf eine Tiefe von 151 m
nicht änderte. Es ging also aus wie das Hornberger Schießen und 264.000 M waren
futsch.
Aber immer neue
Rutengänger schlugen neue Quellen vor und befeuerten den Wunsch nach einer
Mineralthermalquelle. Die Gesellschaft für praktische Geophysik mbH Freiburg
wurde bemüht, die Gasblasenaustritte in der Dreisam und am Hölderle zu
untersuchen. Auch eine Tiefbrunnenbohrung 1928 der Kneipanstalt St Urban
brachte keinen Erfolg. Es wurden immer wieder auch die alten Unterlagen bemüht:
Quelle in Herdern, Möglichkeiten in Günterstal, ja sogar wurden Hoffnungen auf
den Bau des Lorettobergtunnels gesetzt. Alle verzweifelten Gespräche, Gutachten
und Versuche waren vergebens bis der 2. Weltkrieg alles beendete.
Einzig der
Wunsch nach Mineralthermalwasser war geblieben, denn schon 1952 kam die
Diskussion der Quellensuche wieder hoch. Verschieden Orte in Zähringen und St
Georgen rückten ins Visier. Ja, selbst 1957 wollten Freiburger Bürger der klammen
Stadt bei den Versuchsbohrungen in Vorleistungen gehen. Tatsächlich wurde 1963
Geld für eine Versuchsbohrung auf dem Gaswerksgelände zur Verfügung gestellt.
Tatsächlich stieß man in 547 m Tiefe auf
etwas Thermalwasser. Das Wasser hatte eine Temperatur von 29,5 °, war
zwar Thermalwasser aber zu geringe Minrealisation und damit wieder nichts für
ein Heilbad. Das Wasser wird für ein Sportbad in Freiburg-Zähringen verwendet.
Aber wieder
wurden die Geologen bemüht, es muss doch möglich sein, eine Heilquelle zu
finden. Aber die ermittelten Bohrpunkte waren entweder außerhalb der Gemarkung
Freiburgs oder in anderweitig verplantem Gelände. Aber siehe da, im Bereich
Mooswald-Süd westlich St Georgens ergaben Probebohrungen 1974 in 474 m Tiefe
grünes Licht, denn 1976 wurde dort 43,1 ° warmes Wasser mit genügend
Mineralisation und ausreichender Schüttung gefunden. 1979 konnte die Eröffnung
des Mineralthermalbads gefeiert werden. Endlich war es geschafft.
Heute steht das
Keidel Mineralthermalbad erfolgreich da: 6.000 m² Wellnessfläche stehen mit
verschiedenen Becken und Wassertemperaturen sowie mehreren Saunen zur Verfügung.
![]() |
Freiburg Keidel Mineralthermalbad |