Der Blindensee an der Gemarkungsgrenze von Schonach und Schönwald –aber auf Schönwälder Gemarkung- liegt in einem Hochmoorgebiet am Westweg der Blindensee auf 1.000 m Höhe. Er versteckt sich hinter einem Ring aus verkrüppelten Legföhren und ist nur über zwei Holzstege von Schönwälder und Schonacher Seite inmitten des Hochmoorgebietes zu erreichen.
Beim
Hochmoorgebiet mit dem Blindensee entstanden durch Hebungen der Gesteinsmassen
und Gletscherwirkungen viele kleinere und größere Lücken und Höhlungen. Diese
füllten sich mit Wasser und Erde. Es bildeten sich Sümpfe, die in der Zeit der
Trockenheit Gräser und Buschwerk wachsen ließen. Bei Hochwasser wurde wieder
alles überflutet und vermoderte im Laufe der Jahrhunderte. Neue Schichten setzten
sich darüber und so entstanden mit der Zeit nach und nach die Moorböden, die
Torfmoore. Aus ihnen entstand dann der brauchbare Brenntorf: Im Hochmoorgebiet
des Blindensees bis zu 8 m dick. An manche Stellen blieben große Wassertümpel
zurück –der Blindensee. Durch die Vermoorung lässt sich die Tiefe des Sees nicht
ermitteln.
Dieser
hat keinen Zu- oder Abfluss. Außer Mücken und Wasserflöhen sind keine
Lebenswesen im Wasser erkennbar. Manche Leute glaubten daher komme der Name
„Blindensee“. Doch weit gefehlt: Der Blindensee gehörte zum früheren Hofgut
„Blindenhof“. Dieser Hof wurde 1908 abgebrochen, ist aber nachweisbar seit 1564.
Der 6. Bauer von 1718-1760, Gabriel Kern, war völlig blind. Daher resultiert
der Hof- und Seename. Der 5. Bauer, Kern Bartholomäus, soll noch keinen
Hoferben sondern nur Töchter bekommen haben. In seiner Not beschwor er den
Teufel, dieser möge ihm einen Nachfolger schenken, auch wenn er mit Blindheit
geschlagen zur Welt käme. Sein Wunsch ging wie erzählt in Erfüllung. Das dürfte
aber in den Bereich der Sage gehören.
Das
Hochmoorgebiet hat eine Fläche von 20 ha (entspricht 200.000m²), Seefläche von
34 Ar (entspricht 3.400 m²).
Das
Hochmoorgebiet mit dem geheimnisvollen Blindensee lädt natürlich zu
verschiedenen Sagen ein. Denn die früheren Generationen hatten noch keine
wissenschaftlichen Erklärungen für eine solche geheimnisvolle und auch
gefährliche Gegend. Eine Rettung aus einem Moor ist äußerst aufwendig und
gefährlich.
Deswegen
nur eine Legende: Nach dieser soll das Hochmoorgebiet größer gewesen sein und
bedeutete für Schwarzenbach und Triberg eine Gefahr, da dieses ausbrechen
könnte. Angesichts der Gefahr einer Flutkatastrophe nahm die Bevölkerung von
Triberg Zuflucht zu der als Wallfahrt in einer Tanne verehrten Muttergottes Maria.
Diese soll erschienen sein und ein feingewobenes Netz gesponnen haben, damit
der See nicht mehr ausbrechen kann, und die Bevölkerung vor einem Unglück
verschont bleiben wird. Jedes Jahr verfault jedoch ein Faden des Schutznetzes.
Ist der letzte Faden verfault, bricht die Katastrophe über Triberg herein. Dies
soll zu dem eintreten, wenn in Triberg ein großes Fest gefeiert wird.