Rotenfels Trinkhalle 1841 |
Markgraf Wilhelm ließ 1839 am Fuße des Schanzenberges –heute rechts der B 462- am Ortseingang von Gaggenau nach Steinkohle bohren. Nachdem bei Umweg, Neuweier und Müllenbach Steinkohlenfelder zutage traten, wollte er auf seinem Mustergut auch vom „schwarzen Gold“ profitieren. Doch anstatt Kohle kam klares, farbloses Wasser 19 °C warm. Der Markgraf ließ die Quelle fassen und gab ihr den Namen „Elisabethenquelle“ nach dem Namen seiner Gattin.
Zunächst kämen
die Leute aus der Umgebung. Als Badgebäude diente den Kranken und
Erholungssuchenden eine einfache Trinkhalle, in der Mitte die gefasste
Elisabethenquelle. 1843 folgte zum
erstellten Kurpark ein dreistöckiges Badhotel. 1858 fertigte der erfahrene
Chemiker und Physiker Bunsen eine Wasseranalyse an.
Da Rotenfels
kein Staatsbad war, wurde es von Pächtern betrieben. So baute der Pächter Franz
Hämmerle einen großen Saalbau an und ließ zur Freude der Bevölkerung die
Rastatter Militärkapelle zum Konzert und Tanz aufspielen. Da das Bad aber durch
verschiedene Hände ging, kam es, wie es kommen musste. Es fand sich kein
Pächter mehr. Die markgräfliche Vermögensverwaltung ließ das Inventar
versteigern und die Gebäude 1906 niederreißen.
In der Mitte der
30er Jahre erwarb die Gemeinde Rotenfels das Gelände und ein kleines
Brunnenhaus erinnerte an vergangene Zeiten.
In den 50er
Jahren erinnerte sich die Verwaltung von Rotenfels der verwahrlosten Quelle und
prüfte das Wiederverwenden der Elisabethenquelle. Verschiedene Bohrungen ließen
Optimismus aufkommen, aber die arthesische Schüttungen der Elisabethenquelle
reichten für die heutigen Anforderungen nicht aus, obwohl mittlerweile eine
Kurgesellschaft gegründet, ein Kursanatorium mit Kurmittelhaus gebaut werden
konnte. Die Zuversicht wuchs, als das 19°C warmes Natrium-Chlorid-Wasser 1962
als Heilwasser anerkannt wurde. In den 60er und 70er Jahren wurden durch
ausdauernden Einsatz der Stadtverwaltung und Verwendung von Haushaltsmittel mit
der gegründeten Kurgesellschaft immer wieder Versuchs- und Tiefenbohrungen auf
dem umliegenden Gelände vorgenommen. Rotenfels liegt in der Baden-Badener
Senke, die ein Teil des Oos-Saale-Troges ist und im französischen Zentralmassiv
beginnt und sein Ende in Thüringen hat.
Endlich Mitte der
70er Jahre wurden die zahlreichen Bemühungen und Bohrungen vom Erfolg gekrönt.
Zur bisherigen Elisabethenquelle wurde die Schanzenberg mit 24°C und Laurentiusquelle
mit nahezu 28°C erschlossen. Dabei hatten die Natrium-Chlorid-Thermalwässer
noch bessere Werte als die Elisabethenquelle.
1971 erhielt das
1970 von Gaggenau eingemeindete Rotenfels das Prädikat „Heilbad“ verliehen und
1972 als erste Stadteilteil in Baden-Württemberg den Titel „Bad“ verliehen.
1981 konnte die neue Heilbad- und Freizeitanlage „Rotherma“ in Betrieb genommen
werden.
Mit einer
modernen Konzeption hat Rotherma Abschied genommen von der freudlosen „Kur“ der
Vergangenheit: In Bad Rotenfels soll Gesundbaden Spaß machen bei Frische und
Entspannung sowie Bewegung im gesunden Wasser bei aktiver Gesundheitsvorsorge.
Die Erlebniswelt
„Rotherma“ beinhaltet ein Thermalbad 28°C bis 35°C mit Vitalbad (40°-48°C) -eine
moderne Interpretation des römischen Caldariums- und Amorbad (50°C)- stärken
ätherische Öle die Lebensgeister- einem Saunapark von 5.000 m², Felsenauna,
Eisgrotte und Salzwelt.
Bad Rotenfels Erlebniswelt "Rotherma" |