Freitag, 1. April 2022

Was verbirgt sich hinter der Hochburg bei Emmendingen?

Hochburg

Auf einem Felsvorsprung über dem Breitenbachtal nordöstlich von Emmendingen an der K 5101 liegt die Feste Hachberg, seit dem 17. Jahrhundert Hochburg genannt. Sie übertrifft in ihren gewaltigen Abmessungen alle Burgen in Baden –ausgenommen das Heidelberger Schloss.

 

Die Burg wurde von den Herren Hachberg im 11. Jahrhundert gegründet. 1127 wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. An diesem Baudenkmal werden vier Bauperioden unterschieden.

 

Die erste währte von 1218 bis 1415, sie beginnt mit der Zeit des Markgrafen Heinrich I von Baden. Sein Sohn Heinrich II nennt sich erstmals  Markgraf von Hachberg. Heinrich IV muss das Schloss an die mit ihm verbündete Stadt Freiburg für 2400 Gulden Silber verpfänden. Im Jahr 1368 wird der Bündnisvertrag mit der Stadt Freiburg gelöst. Markgraf Otto I fällt 1386 in der Schlacht bei Sempach im Kampf Habsburg-Österrreich gegen die Eidgenossenschaft. Damit geht die Burg an die beiden Brüder von Otto I Hesso und Johann, die sich die Burg aufteilten.

 

Der Weg für die zweite Bauperiode von 1415 bis in das 16. Jahrhundert war vorgegeben. Im Jahr 1415 verkauft Markgraf Otto II, der letzte der Hachberger, das Schloss und Herrschaft an den Markgrafen Bernhard I von Baden. Damit beginnt ein wirtschaftlicher Aufstieg. Bei der Zerstörung Emmendingens durch die oberrheinischen Städte 1424 umgehen diese die befestigte Hochburg. Im Bauernkrieg 1525 trotzte die Burg einer Eroberung. In den Jahren 1553-1577 fand unter Markgraf Karl II ein umfassender Umbau des Schlosses statt: Die äußere Umwallung wurde begonnen, die hohe Ringmauern erbaut und das gewaltige Bollwerk Gießhübel gegen den Hornwald errichtet. Im Jahr 1588 nimmt Markgraf Jakob III seinen Wohnsitz auf dem Schloss.

 

Die dritte Bauperiode umfasst die Zeit von 1599-1660. Markgraf Georg Friedrich nimmt auf Grund seiner Erfahrungen neue Befestigungen vor. Im Jahr 1603 wird eine neue Geschützgießerei eingerichtet. In den Jahren 1634-36 wird das Schloss von kaiserlichen Truppen eingeschlossen, militärisch nicht bezwungen, aber ausgehungert und musste deswegen 1636 kapitulieren. Die Besatzung erhält freien Abzug, das Kriegsmaterial, darunter 52 bronzene Kanonen, wird nach Breisach entführt. Nach der Kapitulation wurde die Feste zerstört.

 

Mit 1660 beginnt die vierte Bauperiode. Das Schloss wird unter Markgraf Friedrich VI wiederhergestellt, ebenso Wälle und Bastionen, die gesamte äußeren Festungswerke werden in den Verteidigungszustand gebracht und mit Artillerie versehen. Ein Angriff der Franzosen 1677 von Freiburg aus wird abgewehrt. Markgraf Friedrich Magnus lässt 1681 ohne vorhergehender Kampfhandlungen die Feste und Wälle abtragen. Er wollte damit einer Zerstörung der Franzosen zuvorkommen. Jedoch hat eine Feuersbrunst 1684 das gesamte obere Schloss mit anstoßenden Gebäuden eingeäschert. Nur Pulver- und Archivturm konnten gerettet werden. Im Jahr 1688 forderte der französische Kommandant von Freiburg, Du Fay, die Feste zur Übergabe auf und 1689 erfolgte die Sprengung der noch vorhandenen Gebäuden und Festungsanlagen durch die französischen Besatzungskräfte.

 

Der Plan einer eines Wiederaufbaus der Feste Hochburg wurde endgültig 1699 aufgeben.