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Johann Morath 1838-1904 |
Eisenbach mit seinen gut 2.000 Einwohnern und Ortsteilen Bubenbach, Oberbränd seit 1975 auch mit Schollach liegt auf dem „hohen Wald“ und doch kennt die Zulieferindustrie auf der ganzen Welt den Ort Eisenbach.
Karl Morat
(1811-1882) wurde als Sohn des Steinhauers Josef Morat im Wiesbach, einem
Zinken von Eisenbach, geboren. Er baute Drehstühle, Zahnstühle, Spindelbohrer
und Spindelbohrnadeln. Seine Arbeiten wurden bei den seit 1730 aufkommenden
Uhrenherstellern auf den Höfen und in
den Manufakturen geschätzt.
Sein ältester
Sohn, Johann (1838-1904) erbte das Tüfteln vom Vater und ging bei ihm in die
Lehre. 1863 gründete er dank der Tüchtigkeit sein eigenes Unternehmen. Ein Jahr
später heiratete er die Tochter, Emilia Kirner, des damals schon bekannten
Uhrenschildermaler Alois Kirner „auf dem Höchst“ und wurde dadurch Besitzer des
Anwesens. Er produziert Zahnräder, Zahnradwellen und Drehteile, schließlich
auch die dazugehörenden Maschinen wie Präzisionsdrehbänke, Zahnschneid- und
Hohlbohrmaschinen. Die Anerkennung erfolgte durch viele Auszeichnungen auf den
Messen.
Um 1890
arbeiteten schon 4 Söhne- Josef, Hermann, Franz und Alois mit je 20%
Beteiligung- und 10 fremde Arbeiter im Unternehmen „Johann Morat & Söhne“
und belieferte die Uhrenfabriken in Furtwangen, Neustadt und Triberg. Schon
bald setzte er zum Sprung auf die europäische Märkte an, in dem er die Messen
in Paris, London und Italien besuchte. Johann Morat hat der Uhrenindustrie zum
Durchbruch verholfen. Mit dem Tode von Johann Morat 1904 waren schon 50 Arbeiter
beschäftigt, 1911 war ein dreistöckiger Erweiterungsbau „auf dem Höchst“
errichtet worden. 1915 bereinigten die Brüder die gegenseitigen Beteiligungen
in den verschiedenen Gesellschaften auf Bitten von Bruder Franz.
Die „Johann
Morat & Söhne“ wurde zur „IMS Gear“ bis heute als Spezialist für Zahnräder
und Getriebe bei Sitzverstellungen, Planetengetriebe für Elektrowerkzeuge,
Komponenten für Servolenkungen oder Parkbremsen. So bedient das global aktive
Unternehmen als Zulieferer der „zweiten Reihe“ die namhaften Zulieferer der
Branchen. Kurz zusammengefasst entwickelte sich das erfolgreiche Familienunternehmen
zum weltweit erfolgreichen Zulieferer der Automobil- und Fahrradindustrie. Die
Produktionsstätten von 25.000² in Eisenbach, Trossingen, Donaueschingen
Villingen-Schwenningen und 20.000 m² im Ausland erwirtschaften mit über 3.000
Mitarbeitern und 450 Mio Umsatz. Allerdings wurde der Firmensitz von Eisenbach
nach Donaueschingen verlegt, nachdem dort alleine 6 Werke stehen.
Franz Morat sen.
(1876-1953) gründete „auf dem Höchst“ 1912 in Eisenbach die „Franz Morat GmbH“
und produziert Antriebseinheiten für Stoffmeßapparate, Rauchgasprüfer oder
Selbstauslöser für Photoapparate. Sein Sohn Franz jun. (1911-1986) gründete
schon in den 30er Jahren Vertriebsgesellschaften in Paris und London. 1963
stieg das Unternehmen in die Kunststofffertigung ein und 1966 in die Entwicklung
kundenspezifischer Antriebe mit dem Unternehmen „Framo Morat“ ein. Beide
Unternehmen werden unter der „Franz
Morat Group“ zusammengefasst und produzieren für zahlreiche Branchen mit ihren
Zahnrädern, Rotorwellen oder Schneckenradsätzen aus Metall oder Kunststoff im
In- und Ausland. Dies alles wird mit 600 Mitarbeitern und 100 Mio Umsatz in der
6. Generation in Eisenbach und Übersee erreicht.
Alleine durch
Ausdauer, Fleiß und Tüchtigkeit war es möglich aus kleinen Dörfern auf dem
„hohen Wald“ Weltfirmen zu entwickeln.