So beschreibt L. G. Seguin in seinem Buch den schönsten dreistündigen Ausflug von Wolfach durch das Kinzigtal nach Schiltach und Schramberg sowie in das Bernecktal. Die Landstraße wurde im Kinzigtal 1868 fertiggestellt. Die Schwierigkeit war, dass mit Schiltach die Straße durch das Königreich Württemberg führte.
„Das Kinzigtal sei wild und romantisch. Es gäbe nur wenige Wohnhäuser, aber trotzdem sei das Tal nicht ohne Leben und Bewegung. Auf der Kinzig würde sehr stark Flößerei getrieben. Auch wenn man so ein Floß schon oft vor Augen hatte, würde man das wahnsinnige Tempo eines solchen Stromungeheuers mit atemloser Spannung verfolgen“. Die Flößerei war noch in der Blüte, da der Feind der Flößerei, die Eisenbahn, noch nicht fertiggestellt war. Die Kinzigtalbahn wurde erst 1886 bis Schiltach verlängert.
„Schiltach sei ein malerisches, aber etwas unsauber anschauendes Städtchen in einem breiten Talabschnitt. Seine Einwohner hätten nicht die adrette und wohlhabende Art, welche sonst in den Schwarzwaldorte die Regel sei. Die Frauen würden zwei lange Zöpfe tragen und sie bis zu den Schultern herunterhängen lassen. Schiltach hätte den wenig beneidenswerten Ruf unter den Schwarzwaldstädten, da es vor über 300 Jahren zum bevorzugten Schlupfwinkel des Teufels ausgewählt worden war“. Hier spielte Seguin auf den Stadtbrand 1533 an, bei dem eine junge Magd vom Wirtshaus es mit dem Teufel getrieben hätte. Infolge hätte es nicht nur den Brand im Wirtshaus sondern das daneben liegende Rathaus und dann den Stadtbrand ausgelöst. Damals soll auf dem Rathaus gestanden haben: Am 16. April ließ der Teufel die Stadt in Flammen aufgehen. (Was verbirgt sich hinter dem Schiltacher Stadtbrand?)
„Nach Schiltach wende sich die Straße, die 1858 fertiggestellt wurde, nach Süden und folgt den Schleifen der Schiltach. Er sei ein seichter Bach, der geräuschvoll durch sein steiniges Bett fließen würde. Aber nach Regenfällen oder der Schneeschmelze zu einem gefährlichen Wildbach anschwelle“.
„Schramberg sei ein geschäftiger Gewerbeort mit großen Keramikwerken, welche Masse dicken Rauches in den klar-blauen Himmel ausstoßen würden“. Die Schramberger Majolicafabrik wurde 1820 gegründet. „Hier sei auch einige wichtige Strohhutfabriken, in denen eine große Zahl weiblicher Bewohner des Schwarzwaldes beschäftigt gewesen seien“. Die Strohmanufaktur als Armenbeschäftigung wurde 1832 gegründet. „Ihn plage der Gedanke, dass in diese Landschaft eine Eisenbahn gebaut werden könnte“. Sie wurde tatsächlich 1892 eingeweiht, die auch 1896 das Ende der Flößerei bedeutete.
„Das Bernecktal hinter Schramberg sei eher eine Schlucht als ein Tal, wildromantisch und schön: Eine Kluft im Berg, durch die ein enger rauschender Forellenbach seinen Weg nehme. Zwischen den steil aufragenden Felsen sei kaum Platz für das Flüsschen und die eben fertiggestellte Straße. Auf beiden Seiten der Straße wird der Reisende eingeschlossene von überwachsenen Felsen, die mehrere hundert Fuß hoch seien“.