Im Renchtal nach Oppenau im
Lierbachtal auf der K 5730 rechts ab ins Maisachtal K 5300 abbiegen. Am Talende
liegt Bad Antogast.
Im Buch „Das Renchtal und seine
Bäder“ von 1827 wird über den Sauerbrunnen von Bad Antogast vermerkt: „Er
reinigt (soweit er innerlich gebraucht wirdt,) das flüßig Haupt und alle
Glieder des ganzen Leibes von aller Uberflüssigkeit. Selbst gewärmtes
Sauerwasser benehme, wenn es lange im Mund gehalten wird, das Zahnweh“.
Der im Tannenwald gelegene
Gesundheitsbrunnen wird schon 1336 erwähnt. Ursprünglich war er wohl nur eine
Kapelle des heiligen Antonius von Padua, die von einem Antoniusbruder betreut
wurde. Seit 1250 war die Quelle bekannt. 1519 wurde im „Tractat der Wildbeder“
und 1560 im „Badenfahrt-Büchlein“ erstmals über die Antoniusquelle berichtet.
Ab 1590 begann der Straßburger
Bischof Johann IV die Heilquelle zu fördern. Von 1760 bis zum 1.Weltkrieg
gehörte die kohlesäurehaltige Mineralquelle der Familie Huber aus Maisach. Von
1850 bis 1914 erblühte Bad Antogast unter ihrer Führung zu einem weithin
bekannten und modernen Heilbad. Adelige Gäste aus Holland, Frankreich, England,
Russland und Amerika gaben sich die Ehre. Selbst Zar Alexander II von Russland
beehrte 1871 mit seinem Gefolge Bad Antogast während eines Kuraufenthaltes in
Bad Peterstal.
1914 wurde das Anwesen von der
Familie Huber an den „Mannheimer
Gesundheitsfonds“ verkauft. Dieser veräußerte das Bad 1918 weiter an die
„Versicherungsgesellschaft des Kreises Baden“, die eine Lungenheilanstalt
einrichtete. Nach dem 2. Weltkrieg diente das Bad als Flüchtlingslager und um
1953 die Flüchtlinge aus der DDR sowie 1956 aus Ungarn unterzubringen.
Dr Herbert Kienle aus Bad
Wildungen erfüllte zwischenzeitlich ab 1964 mit umfangreichen Renovierungen das
Heilbad als Kurhotel wieder mit Leben. 1969 wurde die Antoniusquelle offiziell
als Heilquelle anerkannt mit der Erlaubnis, den Bad-Titel zu führen. In den
1980er Jahren verfiel leider das Heilbad wieder. Zwischen 1990 bis 1994 diente
es unter dem neuen Besitzer, Hubert Fröhlich aus Kassel, den Spätaussiedlern
aus dem Osten als Unterkunft.
Schließlich erwarb 1995 der
Verein „Kunst des Lebens Deutschland e.V.“
den Komplex. Seither wurden von
Freiwilligen aus der ganzen Welt die Renovierungen der Gebäude vorangetrieben.
Heute bietet das Mineralbad vielen Gästen ein Ayurvedazentrum mit unzähligen
Anwendungen. Gleichzeitig wird die „Liz Lüdemann Art of Living“ Kosmetikserie
hier entwickelt und hergestellt. Ebenso stellt „Art of Living Produktionsbüro
für Medien“ die Aufnahmen, Übersetzungen und Transkriptionen des Inders Sri Sri
Ravin Shandkars Wissen für ganz Europa her und vertreibt dies
Unter dem renovierten
Quellensaal, in dem die Yoga- und Meditationskurse stattfinden, befindet sich
die Heilquelle. Neben der Antoniusquelle gibt es noch die Bad- und Talquelle.
Die Petersquelle ist derzeit versiegt und müsste neu gefasst werden.