Kloster St Blasien 1783 |
Die fürstenbergische Brauerei in
Donaueschingen erweiterte ihr Absatzgebiet um 1750 im Hochschwarzwald. Nicht
nur das sondern auch das lukrative Geschäft des Bierbrauens sorgte für
Gespräche hinter den Klostermauern in Sankt Blasien. Die Klosterleute sorgten
sich schon lange, dass in ihrem Herrschaftsgebiet zu viel Schnaps getrunken
wurde.
Außer der sicheren Einnahmequelle
reizte die Mönche auch der Gedanke, den weltlichen Fürstenberger endlich eins
auswischen zu können. Außerdem
rechnete der Rentmeister und Hofkammerrat von Frass den Geistlichen das
lukrative Geschäft des Bierbrauens vor. Dem entgegen bekämpfte der Kanzler des
Klosters, Lemppenbach, die Pläne: Die Untertanen der Herrschaft würden zu
gewohnheitsmäßigen Säufern erzogen. Außerdem würden bald keine Wälder mehr
stehen wegen des Holzverbrauchs der Brauerei.
Aber am 31. Dezember 1790 konnte
sich Fürstabt Gerbert im Convent des Klosters St Blasien durchsetzen: Beim „Rothen
Haus“ in der Einöde auf 1.000m Höhe sollte der künftige Gerstensaft hergestellt
werden.
Bald war das Brauereivorhaben in
Grafenhausen Tagesgespräch: Die Bevölkerung war schockiert, denn die Untertanen
befürchteten ein Verderben der Wälder und demzufolge eine starke Minderung der
bisherigen Holzbezuges.
Trotz allen Widerstandes begannen
die Planungsarbeiten 1791 und 1793 waren die Gebäude fertiggestellt. Die ersten
Brauversuche von Ludwig Eble brachten ein Lob der Herrschaft ein. Er wurde
deswegen zum Braumeister und Wirt „zum Rothen Haus“ bestimmt. Der Erfolg war so
unvorhersehbar. Die Brauanlage war der steigenden Nachfrage nicht mehr
gewachsen. Das Kloster hatte zu klein gebaut. Auch Eble mit seinen drei Söhnen
als Gehilfen und der Küfer vermochten die Arbeit nicht mehr alleine zu
bewältigen. Die Stallungen für das Großvieh waren zu gering, da das anfallende
Mastfutter nicht restlos verwendet werden konnte. Aber das Kloster schenkte
diesen Problemen anfangs kein Gehör.
Rettung vor der Problematik
brachten dem Kloster die Angebote 2 Höfe im vorderen und hinteren Dürrenbühl
käuflich zu erwerben. Die Brauerei, die Wirtschaft „zum Rothen Bühl“ und die
Höfe waren unter einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst. Sie wurden zu einem
Vorzeigebetrieb und warfen erhebliche Gewinne ab.
Nach dem Tode von Ludwig Eble
übernahm der Sohn die Leitung des Unternehmens und überführte 1807 mit der
Säkularisierung den Betrieb an die neue Herrschaft, dem Großherzogtum Baden.
Rothaus Brauerei heute |