Freitag, 6. Juli 2018

Was verbirgt sich hinter der Gründung der Rothaus Brauerei?


Kloster St Blasien 1783

Die fürstenbergische Brauerei in Donaueschingen erweiterte ihr Absatzgebiet um 1750 im Hochschwarzwald. Nicht nur das sondern auch das lukrative Geschäft des Bierbrauens sorgte für Gespräche hinter den Klostermauern in Sankt Blasien. Die Klosterleute sorgten sich schon lange, dass in ihrem Herrschaftsgebiet zu viel Schnaps getrunken wurde.



Außer der sicheren Einnahmequelle reizte die Mönche auch der Gedanke, den weltlichen Fürstenberger endlich eins auswischen zu können. Außerdem rechnete der Rentmeister und Hofkammerrat von Frass den Geistlichen das lukrative Geschäft des Bierbrauens vor. Dem entgegen bekämpfte der Kanzler des Klosters, Lemppenbach, die Pläne: Die Untertanen der Herrschaft würden zu gewohnheitsmäßigen Säufern erzogen. Außerdem würden bald keine Wälder mehr stehen wegen des Holzverbrauchs der Brauerei.



Aber am 31. Dezember 1790 konnte sich Fürstabt Gerbert im Convent des Klosters St Blasien durchsetzen: Beim „Rothen Haus“ in der Einöde auf 1.000m Höhe sollte der künftige Gerstensaft hergestellt werden.



Bald war das Brauereivorhaben in Grafenhausen Tagesgespräch: Die Bevölkerung war schockiert, denn die Untertanen befürchteten ein Verderben der Wälder und demzufolge eine starke Minderung der bisherigen Holzbezuges.



Trotz allen Widerstandes begannen die Planungsarbeiten 1791 und 1793 waren die Gebäude fertiggestellt. Die ersten Brauversuche von Ludwig Eble brachten ein Lob der Herrschaft ein. Er wurde deswegen zum Braumeister und Wirt „zum Rothen Haus“ bestimmt. Der Erfolg war so unvorhersehbar. Die Brauanlage war der steigenden Nachfrage nicht mehr gewachsen. Das Kloster hatte zu klein gebaut. Auch Eble mit seinen drei Söhnen als Gehilfen und der Küfer vermochten die Arbeit nicht mehr alleine zu bewältigen. Die Stallungen für das Großvieh waren zu gering, da das anfallende Mastfutter nicht restlos verwendet werden konnte. Aber das Kloster schenkte diesen Problemen anfangs kein Gehör.



Rettung vor der Problematik brachten dem Kloster die Angebote 2 Höfe im vorderen und hinteren Dürrenbühl käuflich zu erwerben. Die Brauerei, die Wirtschaft „zum Rothen Bühl“ und die Höfe waren unter einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst. Sie wurden zu einem Vorzeigebetrieb und warfen erhebliche Gewinne ab.



Nach dem Tode von Ludwig Eble übernahm der Sohn die Leitung des Unternehmens und überführte 1807 mit der Säkularisierung den Betrieb an die neue Herrschaft, dem Großherzogtum Baden.

Rothaus Brauerei heute