Karl von Drais mit seiner Draisine |
Am 12. Juni 1817 unternahm Karl von
Drais die erste dokumentierte Fahrt mit seiner von ihm konstruierten
Laufmaschine. Sie führte von der Innenstadt Mannheims zum etwa sieben Kilometer
entfernten Schwetzinger Relaishaus. Für den Hin- und Rückweg benötigte er knapp
eine Stunde und erreichte damit eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 15
km/h.
Um die Tauglichkeit seiner Laufmaschine
auch in den Bergen zu dokumentieren, begab sich von Drais nach Gernsbach. Denn
diese war immerhin 22 kg schwer. Von Gernsbach befuhr er die damalige Strecke
über Selbach, Wolfsschlucht, Rothenbachtalstraße bis zum Gernsbacher Tor in
Baden-Baden. Der Weg bis zur Wolfsschlucht ist heute noch als Waldweg erhalten.
Die Abfahrt nach Baden-Baden entsprach der heutigen Landstraße Baden-Baden nach
Ebersteinburg.
Das „Badwochenblatt für die
Großherzogliche Stadt Baden“ vom 29. Juli 1817 berichtet uns, dass von Draiss
mit seiner Laufmaschine den steilen, zwei Stunden betragenden Gebirgsweg von
Gernsbach hierher in ungefähr einer Stunde zurückgelegt habe. Das bedeutete
ungefähr 9 km/h.
Von Draiss hat bewusst die Bergfahrt von
Gernsbach nach Baden-Baden gewählt. Dort konnte er mitten in der Saison dem im
Badeort zahlreich vorhandenen Publikum seine Laufmaschine vorführen und
Marketing in eigener Sache betreiben.
Im Sommer 1818 bewarb er nochmals vor
dem Promenadenhaus in Baden-Baden seine Laufmaschine. Es gelang ihm mit Anlauf
etwa 170 m auf seiner Maschine zu balancieren, ohne einen Fuß auf den Boden
setzen zu müssen.