Heilige Maria Dorfkirche Hauserbach |
Im katholischen Kirchenkalender
ist der 2. Februar ein wichtiges Datum. Maria ging am 40. Tag nach der Geburt
ihres Kindes in den Tempel zu Jerusalem, um Jesus nach dem Gesetz Moses
vorzustellen und segnen zu lassen. Jede Mutter galt nach der Geburt ihres
Kindes 40 Tage als unrein und durfte in dieser Zeit keinen Tempel betreten. Sie
wurde nun durch Opfer eines Lammes oder zweier Tauben mit Gebeten der Priester
gereinigt. Deswegen sprach man vom 2.
Februar auch als Tag Mariä Reinigung.
Maria ist an diesem Tage
Schutzpatronen der Wachs- und Lichterzieher
Die weniger arbeitsreiche
Winterzeit auf dem Bauernhof war vorbei. Der Bauer verkündete: "Heut’ isch
Lichtmeß, bei Tag z’nachtess"! Die Tage waren spürbar länger, es konnte bei Tag
zu Abend gegessen werden. Die Bäuerin fügte dem noch hinzu: "D’Kunkel vergeß"!
Die zum Spinnen benötigte Kunkel wird nicht mehr benötigt, das Spinnrad wurde
für den kommenden Herbst weggestellt. Der Beginn des neuen Erntejahres fordert
alle Kräfte in Haus, Hof und Feld. Der Bauer stieg auf seine Bühne, um
nachzusehen, ob das Futter ihm noch über die Winterszeit reicht. Wer seinen
Vorrat zur Hälfte schon verfüttert hatte, kam in Schwierigkeiten. Der Imker
klopfte an die Bienenstöcke – als Hinweis „Der Frühling ist da“.
An Lichtmeß muss die Lerche
singen und sollt ihr auch der Kopf zerspringen. Doch sonnt sich der Dachs in
der Lichtmeßwoch, bleibt er vier Wochen noch in seinem Loch.
So war Maria Lichtmeß neben St
Martin einer der wichtigsten Bündlistage im Jahr. Das Gesinde, das zu St Martin
gekündigt oder entlassen wurde, wurde wieder benötigt. Gleichzeitig war er
Zahl- und Zinstag.
Gitter der Schlangenkapelle über dem Attental |
An Maria Lichtmeß wurde früher
beim Henselerhof im hintersten Attental bei Freiburg-Ebnet nach dem Mittagessen drei Rosenkränze.
Anschließend zog ein Kind eine Kette dreimal um den Hof, um die Schlangen
abzuhalten. Dieser Schlangenzauber habe erst aufgehört, als oben auf der Höhe
die heute restaurierte Schlangenkapelle gebaut wurde.
An Maria Lichtmeß wird in
katholischen Gemeinden oft auch ein Fest des Lichtes gefeiert, an dem der Tag
mit einer Lichterprozession gefeiert wurde oder Kerzen und Wachstöcke für
freudige Ereignisse des Jahres geweiht wurden. Der Brauch geht auf die
vorchristliche Zeit zurück. Die geweihten Kerzen sollten bei schweren Gewitter
oder den Sterbenden angezündet werden. An Maria Lichtmeß war es üblich, dass
die Hausbewohner mit brennenden Kerzen durch alle Räume gingen und ein
Vaterunser beteten. Unglück sollte so fern gehalten werden.
Mit Maria Lichtmeß endet auch
offiziell die kirchliche Weihnachtszeit, die am 1. Advent begann.