Freitag, 2. Februar 2018

Was verbirgt sich hinter Maria Lichtmeß?



Heilige Maria Dorfkirche Hauserbach

Im katholischen Kirchenkalender ist der 2. Februar ein wichtiges Datum. Maria ging am 40. Tag nach der Geburt ihres Kindes in den Tempel zu Jerusalem, um Jesus nach dem Gesetz Moses vorzustellen und segnen zu lassen. Jede Mutter galt nach der Geburt ihres Kindes 40 Tage als unrein und durfte in dieser Zeit keinen Tempel betreten. Sie wurde nun durch Opfer eines Lammes oder zweier Tauben mit Gebeten der Priester gereinigt. Deswegen sprach man  vom 2. Februar auch als Tag Mariä Reinigung.



Maria ist an diesem Tage Schutzpatronen der Wachs- und Lichterzieher



Die weniger arbeitsreiche Winterzeit auf dem Bauernhof war vorbei. Der Bauer verkündete: "Heut’ isch Lichtmeß, bei Tag z’nachtess"! Die Tage waren spürbar länger, es konnte bei Tag zu Abend gegessen werden. Die Bäuerin fügte dem noch hinzu: "D’Kunkel vergeß"! Die zum Spinnen benötigte Kunkel wird nicht mehr benötigt, das Spinnrad wurde für den kommenden Herbst weggestellt. Der Beginn des neuen Erntejahres fordert alle Kräfte in Haus, Hof und Feld. Der Bauer stieg auf seine Bühne, um nachzusehen, ob das Futter ihm noch über die Winterszeit reicht. Wer seinen Vorrat zur Hälfte schon verfüttert hatte, kam in Schwierigkeiten. Der Imker klopfte an die Bienenstöcke – als Hinweis „Der Frühling ist da“. 

An Lichtmeß muss die Lerche singen und sollt ihr auch der Kopf zerspringen. Doch sonnt sich der Dachs in der Lichtmeßwoch, bleibt er vier Wochen noch in seinem Loch.


So war Maria Lichtmeß neben St Martin einer der wichtigsten Bündlistage im Jahr. Das Gesinde, das zu St Martin gekündigt oder entlassen wurde, wurde wieder benötigt. Gleichzeitig war er Zahl- und Zinstag.


Gitter der Schlangenkapelle über dem Attental
An Maria Lichtmeß wurde früher beim Henselerhof im hintersten Attental bei Freiburg-Ebnet nach dem Mittagessen drei Rosenkränze. Anschließend zog ein Kind eine Kette dreimal um den Hof, um die Schlangen abzuhalten. Dieser Schlangenzauber habe erst aufgehört, als oben auf der Höhe die heute restaurierte Schlangenkapelle gebaut wurde. 


An Maria Lichtmeß wird in katholischen Gemeinden oft auch ein Fest des Lichtes gefeiert, an dem der Tag mit einer Lichterprozession gefeiert wurde oder Kerzen und Wachstöcke für freudige Ereignisse des Jahres geweiht wurden. Der Brauch geht auf die vorchristliche Zeit zurück. Die geweihten Kerzen sollten bei schweren Gewitter oder den Sterbenden angezündet werden. An Maria Lichtmeß war es üblich, dass die Hausbewohner mit brennenden Kerzen durch alle Räume gingen und ein Vaterunser beteten. Unglück sollte so fern gehalten werden.



Mit Maria Lichtmeß endet auch offiziell die kirchliche Weihnachtszeit, die am 1. Advent begann.