Hochmoorgebiet Hornisgrinde mit Bismarkturm |
Von weither sichtbar sind der 8,5 m hohe
Bismarckturm von 1892 und der 23 m hohe Hornisgrindeturm, der 1910 errichtet
wurde. Neben dem ausgedehnten Moorgebiet liegt noch der Dreifürstenstein von 1722. Ein
Holzpfad führt durch das 6.000 Jahre alte Moorgebiet dort hin. Er markierte die
Grenze des Königreichs Württemberg, Markgrafschaft Baden und Fürstbistum
Straßburg.
1912 wurde neben dem Turm das Hornisgrinde
Hotel erbaut. Immer an Pfingsten fanden ab 1930 – 1938 mit zunehmender
Beliebtheit die alljährlichen Segelflugtage statt. Im Jahre 1938 wurde der
gesamte südliche Bereich der Hornisgrinde militärisches Sperrgebiet. Ab 1942
wurde das Hotel beschlagnahmt und das restliche Gebiet von der Luftwaffe als
Flugabwehrstellung genutzt.
1945 übernahm die französische Luftwaffe
den Standort und dehnte das Sperrgebiet noch aus. Das Hornisgrinde Hotel
brannte folglich Leichtsinns französischer Soldaten ab und wurde zu einer großen
Kommandozentrale des 30 ha großen Gebietes umgebaut. Es entstanden Kasernen,
Bunker, Trafostationen und eine große Abhörstation des französischen
Auslandsgeheimdienstes. 1955 wurde der Mummelsee frei gegeben. 1965 mußten die
Gemeinde und die Waldgenossenschaft Seebach
zwangsweise das gesamte besetzte Gebiet eigentumsrechtlich an den Bund
abgeben.
Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurde
Anfang der neunziger Jahre nach und nach verschiedene Teile der Hornisgrinde
von den früheren Eigentümer: Sasbach, Sasbachwalden und Waldgenossenschaft
Seebach zurückgekauft. Auch nach der Wiedervereinigung wurde das Gelände für
die Radarüberwachung und Nachrichtenübermittlung genutzt. Erst 1999 wurde das
Gelände von der französischen Armee geräumt, so dass im Jahre 2000 der
Hornisgrindeturm von der Waldgenossenschaft zurückerworben werden konnte.
Es bleibt nun Aufgabe, die militärischen
Hinterlassenschaften nach und nach zu beseitigen und in ein touristisches
Gesamtkonzept zum Wohle der Urlaubenden zu integrieren.
Blick von Hornisgrinde Richtung Rheinebene |