Freitag, 13. Oktober 2017

Was verbirgt sich hinter dem Führerhauptquartier Tannenberg?



Ab 1937 wurden für den Ausbau des Westwalles die Taleingänge auf der Westseite des Schwarzwaldes mit Bunkern befestigt, 1938 erfolgte der Bau unterirdischer Gefechtsstände zur Führung der am Oberrhein eingesetzten Truppen und der Einbau weitreichender Artellerie.



Mit der Vorbereitung des Westfeldzuges gegen Frankreich wurde ab dem Herbst 1939 das Führerhauptquatier Tannenberg auf dem Kniebis errichtet und zwar 1,5 km NNW von der Alexanderschanze entfernt entlang der Schwarzwaldhochstraße im Naturschutzgebiet. Gebaut wurde die Anlage von der Organisation Todt bis Mitte 1940. Es wurden 2.340 m³ Beton verbaut.



Das Führerhauptquatier Tannenberg umfasste 275 m² verbunkerte Fläche. Wobei ein Bunker für Hitler und einer für die Fernmeldezentrale vorgesehen waren und ein Feldflugplatz für Kurierflugzeuge.



Am 27. Juni bezog Hitler mit seinem Stab das Führerhauptquatier. Im Gasthaus Alexanderschanze war die Abteilung Landeverteidigung des Wehrmachtsführungsamtes des Oberkommandos der Wehrmacht untergebracht. Während des Aufenthaltes auf dem Kniebis hatte Hitler und seine Begleitung Glück mit dem Wetter. Da die Bunker noch nicht ausgetrockneten waren, hielt man sich im Freien auf. Die Luft in den Bunkern war zu stickig.



Am 28. Juli besuchte Hitler von hier aus Straßburg und das Elsaß, am 30. das Südelsaß und Freiburg. In den folgenden Tagen empfing Hitler Botschafter und Nazigrößen. Am 5. Juli wurde die Lazarettstadt Freudenstadt besucht und am Nachmittag ging es mit dem Führersonderzug ab Oppenau nach Berlin zurück.



Nach dem Kriege wurde das ehemalige Führerhauptquatier von französischen Truppen 1945 gesprengt. Übrig geblieben sind nur wenige Fundamente im Wald oder die Reste gesprengter Bunker, die überwuchert sind.



Das Naturschutzgebiet hat seine Ruhe wieder, die Narben sind verheilt und dient wieder dem Wanderer zur Erholung.
Restliche Fundamente des Führerhauptquartiers




 
Gesprengter Bunker Kniebis