Der Isteiner Klotz -150 m hoch über dem
Rhein- ist ein Kalkstein Bergrücken des auslaufenden Schwarzwaldes, der sich
nördlich von Binzen im Markgräflerland zum Rhein vorschiebt. Er wurde 1139
erstmals urkundlich erwähnt. Anhand gefundener Werkzeuge muss er schon 12.000
v. Chr. besiedelt gewesen sein. Wissenschaftler prägten hier für den Begriff
der „Istein-Kultur“.
Beim Bau der Rheintalstrecke 1844/48
wurde der Isteiner Klotz teils kurvenreich umfahren und teilweise durchtunnelt.
Die 15 km lange Strecke darf heute nur mit 75 km Geschwindigkeit befahren
werden. Wegen zu hoher Geschwindigkeit gab es 1971 einen Eisenbahnunfall mit 25
Toten. Heute wird das Gebiet mit dem Katzenberg-Tunnel -9385 m lang-
unterfahren, der Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h zulässt.
Der nächste Eingriff erfolgte 1840/70
von Oberst Tulla mit der Rheinkorrektur. Das neue Bett des Rheines wurde vom
Felsen weg verlegt.
1902/1907 wurden Festungsanlagen zum
Schutze gegen Frankreich gebaut, die auf Grund des Versailler Vertrage 1921
geschleift werden mussten. 1936 wurden mit dem Ausbau des Westwalles 113
Militärbunker in den Felsen gebaut. 2 km Hohlgänge, Treppen und Fahrstühle
verbanden die Bunkersysteme. Eine 105 t schwere Panzerkuppel wurde auf den
Isteiner Klotz als Artelleriebeobachtungsstelle gesetzt.
18 t Dynamit konnten 1947 nur einen Teil
der Bunker und Hohlgänge im Isteiner Klotz vernichten. Zerstört wurde dabei
auch die Vitus-Kapelle -1185 erstmals erwähnt. Sie wurde in den 80iger Jahren
durch Spenden wieder an den verbliebenen Felsen neu angebaut.
Zwischen den Weltkriegen hat die
staatliche Rheinbehörde die Rückseite des Isteiner Klotzes als Steinbruch
benutzt, um die Rheinufer neu zu befestigen. Nach all den Eingriffen blieb nur
10% des Isteiner Klotzes übrig.
Landschaftsschutzgebiet Isteiner Klotz wurde 1937
schon 35 ha. Gegen die militärischen Eingriffe nützte
dies nur wenig. 1986 wurden dann wenigstens 25 ha zum Naturschutzgebiet erklärt.
1980 wurden die gesamten Stolleneingänge
zubetoniert, ein 3 km langer Rundweg für Wanderer und Erholungssuchenden
errichtet und 2009 eine Besucherplattform auf dem Isteiner Klotz eröffnet.