Der Karlstein ist ein Stein, auf dem prägenden Bergrücken des Hauensteins im mittleren Schwarzwald, liegt am Westweg von Norden über Büchereck kommend, Prechtäler Schanze, Huberfelsen (6,5 km), von Süden über die Wilhelmshöhe (7 km) oder von Westen über Hornberg den Dreitälerweg.
Der
Hauenstein (Hohe Stein oder Hagstein = Grenzstein) symbolisiert seit
Jahrhunderten die Wasserscheide zwischen Gutach und Elz, die kirchliche Bistumsgrenze (Konstanz im
Osten – Straßburg im Westen), die Grenze von Baden (Markgrafschaft Baden-Baden)
und Württemberg (Amt Hornberg), Fürstenberg (Herrschaft Prechtal) und
Österreich (Herrschaft Triberg). Seine Bedeutung war nicht nur die Grenzregion
sondern ganz in der Nähe ist ein
verschütteter Bergwerkstollen, der mit „weißer Erde“ bis 1810 die Königliche
Porzellanmanufaktur in Ludwigsburg belieferte.
Der
Herzog Karl Eugen von Württemberg hatte sich vorgenommen mit einem großen
Gefolge den entferntesten Teil seines Reiches von Stuttgart aus gesehen, „den
Schwartzwald und wie die Wälder daselbst beschaffen seyen? zu visitieren“. Diesen
bekannten 971 m hohen Hauenstein wollte er im Jahr 1770 nach einer Kur in Bad
Teinach auf seiner Besichtigungsfahrt kennen lernen. Er wollte seinen höchsten
Berg selbst besteigen. Das war damals noch etwas ganz Ungewöhnliches. Der Wald
war ungepflegt, Wanderwege, Wegweiser oder Beschreibungen gab es nicht.
Die
Gesellschaft brach früh morgens um 5 Uhr in Schiltach auf, um nach St Georgen
zu kommen, nahm aber aus Bequemlichkeit den Weg über das fürstlich fürstenbergische
Wolfach, Gutachtal nach Hornberg.
Nach
einer standesgemäßen Begrüßung durch den Rat, der Bevölkerung und nach einer
Stärkung in Hornberg, wurde zum Aufbruch geblasen. Der Weg sollte den Herzog
und Gefolge mit einem einstündigen Ritt durch das damals wilde Offenbachtal
führen. Zuletzt mussten alle über drei Leitern an den Felsen hinaufsteigen.
Damals konnte die Gesellschaft das Straßburger Münster, vermutlich die drei
Burgen Richtung Freiburg: Hoch-, Schwarzenberg- und Kastelburg, den Zollerberg
mit der Burg Hohenzollern und zwei Türme von Freudenstadt sehen.
Der
Herzog hatte auf dem Hauenstein noch zwei kleine Bäume, nämlich eine Tanne und
eine Birke, zum Andenken an seine Anwesenheit gepflanzt. Außerdem hat er seinem
Regierungsrat und Oberamtmann zu Hornberg befohlen, dass man den heutigen Tag
in den Fels hauen und markieren solle. Dann ging es über das Reichenbacher-,
Krummen-, Schiltachertal über die Benzebene zurück nach St Georgen.
Wie
befohlen wurde ein Stein 1m hoch, 80 cm breit und 20 cm dick mit einer Tafel
errichtet. Auf dieser ist in lateinischer Schrift vermerkt, dass Herzog Karl am
23. Juli 1770 hier oben war, 2 Bäume gepflanzt habe und, dass der Stein
Karlstein heißen solle. Auf der Rückseite sind die anwesenden Personen
aufgeführt, die Herzogskrone und das auf 5 Wappenschilde verteilte herzogliche
Wappen: Oben links die Rauten (Teck), rechts die Reichssturmfahne, links untern
zwei Barben (Mömpelgard), in der Mitte Hirschstangen (Württemberg), rechts ein
Heidenkopf (Heidenheim).
1903
wurde der verwitterte Stein restauriert. Alle umliegenden Gemeinden haben
Arbeiten um den Karlstein untersagt. Heute steht der Karlstein unter Denkmalschutz.