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Glashütte Buhlbach |
Die Glashütte Schwarzenberg –später Schönmünzach genannt- wurde 1734 an der Mündung der Schönmünz in die Murg errichtet. 1758 wurde die Genehmigung zum Bau der Glashütte in Buhlbach am heutigen Kulturpark erteilt. Beide waren Unternehmerglashütten Schwarzenberg staatlich und Buhlbach privat mit festem Standort. Die wurde ermöglicht, da in Schwarzenberg das Holz über den Bach Schönmünz oder in Buhlbach über mehrere Kanäle der Rechtmurg und Röhrsbächle herbei geflößt wurden. Auch die Arbeiten der Glasbläserein wurden anfänglich getrennt, um unnötige Konkurrenz zu vermeiden: Schwarzenberg sollte Fensterglas und Buhlbach vorwiegend Hohlglas blasen.
Die Glashütte
Buhlbach ging durch verschiedene Hände bis Franz Karl Klumpp aus Reichenbach
diese 1787 erwarb. Er nahm als Teilhaber den jungen, tüchtigen Faktor der
Schwarzenberg Hütte, Johann Georg Böhringer, auf. Nach dem Tode von Franz Karl Klumpp 1800
übernahm er als alleiniger Besitzer die Hütte, da er die Tochter Klumpp
geheiratet hatte. Die Glasbläserei blühte und mit mehreren Öfen wurde
mittlerweile neben den Flaschen auch Tafelglas und später der berühmte
Buhlbacher Schlegel als Champagnerflasche geblasen. Die Sektkellerei Keßler in
Esslingen begann 1826 den Sekt im Bulbacher Schlegel abzufüllen. Die
ursprüngliche Regelung der Trennung war schnell aufgeweicht worden.
1837 wurde die
Glashütte Schwarzenberg von der Familie Böhringer erworben. Allerdings wurde
sie 1844 an die Fa Grötz & Cie in Gernsbach weiterverkauft.
1883 trennten
sich die Wege des Seniors Böhringer und seinen Söhnen. Zuvor hatten sie 1879 in
Stuttgart-Feuerbach einen Porzellan- und Großhandel gegründet, der bis 1908
bestand. 1883 gründeten Emil und Hermann Böhringer die „H & E Böhringer
Glasfabrik“ in Stuttgart Zuffenhausen. Sie produzierten Hohlgläser für den
medizinischen Bereich. Aber 1910 mussten diese wegen zu geringer Rentabilität
geschlossen werden.
Paul Böhringer
ließ sich auszahlen, gründete am Bahnhof in Freudenstadt eine Glasfabrik, nahm
die benötigten Bläser aus Buhlbach mit und ließ Flaschen mit Erfolg für Export
Bier blasen. Diese Lage bot die Möglichkeit Kohle für die Feuerung anstatt Holz
und auch die Glaserzeugnisse mit dem Zug zu transportieren. Pauls Sohn Otto
musste sie 1932 schließen, da es zu teuer war mundgeblasenen Flaschen auf dem
Markt zu verkaufen.
Hermann
Göhringer, der letzte der Brüder, war nun alleiniger Geschäftsführer in
Buhlbach und brachte die Glasfabrik nochmals zur Blüte. Sein Buhlbacher Schlegel
wurde bis Russland verkauft. 1897 erfolgte die Umstellung auf die
wirtschaftlichere Kohlefeuerung. Allerdings weigerte sich Württemberg die
geplante Eisenbahn Freudenstadt bis Klosterreichenbach weiter zu planen. Von
Gaggenau aus führte die Eisenbahn nur bis Weisenbach. Aus der Not heraus wurde von Achern die Kohle
mit Karren über den Schwarzwald nach Buhlbach und die Glaswaren zurück
transportiert. Die 1855 eröffnete Rheintaleisenbahn eröffnete diese
Möglichkeit. Die 1899 gebaute Turbinenanlage, um von Kohlefeuerung auf
Stromfeuerung umzustellen, kam zu spät. 1909 wurde der letzte Glasofen
gelöscht.
Ein Sohn von
Hermann, Matthä Josef Böhringer, erwarb 1874 die 1846 gegründete Glashütte
Wolterdingen, die sich in finanzielle Schwierigkeiten befand. Trotz
rechtzeitiger Umstellung der Produktion auf Soda und Kohlefeuerung sowie Eisenbahnanschluss,
war Wolterdingen zu weit von den Märkten entfernt. 1909 musste die Glashütte
geschlossen werden.
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Glashütte Buhlbach heute |