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Kloster St Blasien 1734 |
Abt Paul des
Klosters St Peter hat 1683 im Knobelwald, eine Schlucht vom Thurner bis zur
Wildgutach, eine Glashütte errichten lassen. Der Vertrag hatte eine Laufzeit
von 50 Jahren, jedoch war das Holz nach 42 Jahren aufgebraucht. 1725 zogen die
Glaserfamilien nach Bubenbach weiter, eine Glashütte von Bräunlingen, die 1872
aufgelöst wurde. Geblieben ist der Ort Glashütte auf der heutigen Gemarkung von
St Märgen. Gegenüber der Kapelle stand die Glashütte.
Aber auch schon
früher hatte das Kloster St Peter eine Glashütte nordwestlich von Waldau 1426
bis 1660 betrieben, wie der Zinken Glashöfe uns bestätigt.
Das wohl
bedeutendste Kloster St Blasien hatte schon im Albtal 1424 und in Bernauer-Tal
1480 Glashütten gegründet. Aber mit Ende des 30jährigen Krieges setzte wiederum
eine Gründungswelle ein. Abt Martin von St Blasien gründete im Muchenland im
Blasiwald südlich des heutigen Schluchsees die erste Glashütte mit einer
Laufzeit von 20 Jahren. 1622 als der Waldbestand aufgebraucht war, zogen die
Glaserfamilien weiter nach Süden im Blasiwald in die Althütte. Nach 42 Jahren
zogen die Familien weiter ins Windbergtal bis 1716. Ab dann erfolgte der Sprung
nach Äule am Schluchsee. 1806 ging mit der Säkularisierung des Klosters die
Glashütte an den badischen Staat über. 1892 wurde die Glashütte wegen
Unrentabilität geschlossen. Die Johanneskapelle erinnert heute noch an die
Glashütte.
Auch der Ort Glashütte
westlich von Bonndorf, eine Wiedergründung des Klosters St Blasien zeugt davon,
dass Abt Franciscus I eine klösterliche Glashütte von 1645 bis 1705 betreiben
ließ. Nördlich davon wurde im Glaserloch bei Grünwald unweit von Kappel ab 1611
von Abt Martinus I veranlasst bis 1715 Glas geblasen, dann war das Holz
aufgebraucht.
Auch im Wehratal
in Todtmoos Glashütte gab es seit 1560 eine Glashütte, die 1662 unter Abt
Francicus I mit dem Gebiet zum Kloster St Blasien kam und bis 1790 betrieben
wurde. Dann war der Holzbestand aufgebraucht.
Aber auch im
Kinzigtal betrieb das Kloster Gengenbach unter Abt Placidus ab 1695 bis 1708 im
Quellgebiet des Dörrenbachs (Altglashütte) einen Glashüttenbetrieb, der
zumindest lange Zeit eine Unternehmerglashütte war. Die Glasbläser waren
Leibeigne. Die Glashütte wurde von Abt Augustinus
1708 auf die westliche Seite des Moosgebiets bis 1748 zur Neuglashütte auf dem
Mitteleck verlegt. Ab 1750 konnte er das begehrte Kobaltglas blasen lassen. 1776
verlegte Abt Jakob die Glashütte in den Ortsteil Nordrach Fabrik, die
klösterlich war bis zur Säkularisierung des Klosters 1803/1807. Anschließen kam
sie in fremde Hände und konnte sich bis 1848 unter verschiedenen Besitzer recht
und schlecht selbstständig halten.
Auch das Kloster
Tennenbach 1160 gegründet, hatte in Glashausen bei Reichenbach im
Breitenbachtal schon 1218 und 1291 unter den Äbten Berchildus und Meinhardus
von Munzingen Glashütten entstehen lassen.
Auch das
Damenstift in Säckingen, deren Äbtissin Elisabeth von Bussnang 1307 in den
Reichsfürstenstand erhoben, ließ 1257 in Rickenbach und 1303 in Bergalingen,
heute einem Ortsteil von Rickenbach, Glashütten errichten.