Freitag, 4. Juni 2021

Was verbirgt sich hinter den Kohlengräber von Berghaupten?

 

Bergwerkstollen von Berghaupten

Berghaupten ein Weindorf im Kinzigtal – heute ein Ortsteil von Gengenbach- wurde im 18. Jahrhundert bekannt als Ort mit ertragreichen Kohlengruben. Der damalige Grundherr Roeder von Diersburg träumte von einem Gesundbrunnen wie im Renchtal. Anstatt Heilwasser wurde 1755 aber Steinkohle gefunden und 160 Jahre erfolgreich abgebaut.

 

Mitte des 1900 Jahrhunderts wurden die Stollen immer tiefer ins Erdreich getrieben. Dabei kam es zu immer mehr zu üblen Streitereien zwischen den einheimischen und böhmischen Bergleuten. Zu jener Zeit übernahm Dänemark 1814 die Verwaltung von Grönland und suchte dringend Bergleute, die die Bodenschätze an der Westküste Grönlands abbauen sollten. So suchte auch ein dänischer Agent von Offenburg aus in Berghaupten nach Bergleuten für dänische Gruben. Dass diese in Grönland lagen verschwieg er vorsichtshalber. Unter der Leitung von Leonhard Wetterer machten sich 13 Familien auf, um den Ruf zu neuen Ufern zu folgen. Von Rotterdam ging es auf einem Walfänger nach Norden.

 

Nach 5 Wochen unter vollen Segeln stieg das Misstrauen der Bergleute, da Dänemark immer noch nicht in Sicht war, die Verpflegung und Behandlung sehr schlecht war. Die Bergleute rotteten sich zusammen, setzten Kapitän und Mannschaft fest und auf den Shettland Inseln aus. Auf den Färör Inseln stiegen die böhmischen Bergleute freiwillig aus. Weiter ging es mit dem Schiffsnavigator nach Nord-West durch tagelangen Stürmen, Treibeis bis die Südspitze von Grönland mit Cup Farvel umschifft war. Nördlich des Polarkreises wurde ein ruhiges Fjord gefunden, der eine grüne Küste hatte und erlaubte, das schwer ramponierte Segelschiff zu reparieren. Die Bergleute gingen mit Familien und dem mitgeführten Vieh an Land, bauten Behausungen und nannten den Flecken Neu-Berghaupten.

 

Jenseits eines Bergrückens auf der Suche nach Eisbären wurden einheimische Hütten entdeckt. Nach einem Schuss aus einer Flinte bemerkten die Eskimos die neuen Mitbewohner. Als der Eskimohäuptling einen goldenen Ohrring einer Berghaupterin entdeckte, fragte er, ob man das Gold in ihrer Heimat auch in den Bächen finden würde. Damit war das Goldfieber erweckt und mit den Eskimos ging es auf Goldsuche. So verging der Sommer in der Einsamkeit. Nach einem weiteren Jahr Aufenthalt kam der Wunsch in die Heimat zurückzusegeln.

 

Nach dem nächsten Winter wurde das Segelschiff wieder flott gemacht. Mir viel Gold und Proviant wurde von den Eskimos Abschied genommen. In Hamburg angekommen, erstattete Wetterer und seine Getreuen auf dem Seeamt in Hamburg Anzeige. Es folgten Berichte an die dänische Regierung und die Schifffahrtsgesellschaft.

 

Die Neu-Berghauptener erhielten eine Belohnung von 6.000 Dukaten, dass sie den Walfänger zurückbrachten. Sie verkauften ihr Gold und andere Mitbringsel, verteilten die erzielten 1.400.000 Mark pro Kopf und ließen sich als wohlhabende Leute in der Reichsstadt Offenburg nieder.