Die heutige Landesstraße L 340 vom Enztal über Dobel ins Alb- und Pfinztal wurde erst 1879 gebaut. Bis dahin ging der Verkehr aus dem Raum Calw, Wilbad in Alb- und Pfinztal über den Schwabenstich über Dennach, Schwann, also vom württembergischen, schwäbischen Land ins markgräfliche, badische.
In der oberen Hälfte des sehr steilen Schwabenstiches vom württembergischen Enztal zum badischen Dennach lag die Zollstation „Schwabentor“. Entsprechend war im Eyachtal -einem Nebenfluss der Enz- zwischen der Eyachmühle und Eyachbrücke ein „Maut-Turm“, der die Flöße aus den badischen Gebieten kontrollierte und mit Gebühren belegte. Beides waren Zollstellen, die durch das steile Gelände vom Enz- und Eyachtal nicht umgehen ließen.
Das „Schwabentor“ war kein Tor im eigentlichen Sinne sondern eine Zollstation mit zwei mächtigen Pfeilern aus Quadersteinen beidseitig des Weges. Die Pfeiler sind 2 m hoch und 1,10 m breit. Am talseitigen Pfeiler ist noch deutlich das Lager und am bergseitigen Pfeiler die Auflage für den Schlagbaum zu erkennen.
Das „Schwabentor“ als Zollstation war wichtig, da dies die Haupteinnahmequelle für den Staatshaushalt der Kleinstaaten war. Mit immer neuen Zollordnungen fanden richtige Wirtschaftskriege zwischen Baden und Württemberg statt. Hier spielte eine Rolle der Salz- und vor allem der Weinhandel aber auch die Produkte des Neuenbürger Erzbaus waren zu schützen.
Die Zollstationen verloren in der Napoleonischen Zeit ihre Bedeutung, als die neuen Mittelstaaten Baden und Württemberg im Rheinbund vereint waren. Mit dem Deutschen Zollverein 1828 fielen die Zollgrenzen zwischen Baden und Württemberg. Man kann davon ausgehen, dass das „Schwabentor“ als Zollstation von ungefähr 1600-1800 betrieben wurde.
Der Grund der Zerstörung des „Schwabentors“ ist unbekannt. 1930 wurden die schweren Quader vom Dennacher Maurermeister Merkel wieder aufgerichtet und damit das „Schwabentor“ der Nachwelt erhalten.
Schwabentor heute |