Freitag, 4. September 2020

Was verbirgt sich hinter den Höhenhäusern der Schwarzwaldhochstraße Teil 2?

Die Schwarzwaldhochstraße…  Fortsetzung von Teil I

 

Erlebniswelt Mummelsee: (Siehe: Was verbirgt sich hinter dem Mummelsee?)

 

Kurhaus Ruhestein: Michael Glaser baute 1864 eine kleine Wirtschaft an der Passstraße von Achern nach Baiersbronn. 1869 übernahm Louis Klumpp die kleine Buschwirtschaft, beherbergte 10 Jahre später die ersten Übernachtungsgäste und erstellte 1886 einen prachtvollen Neubau. 1897 fand das erste Skirennen vom Ruhestein aus statt. Die Familie Klumpp baute das Kurhaus immer weiter aus. 1939 hatte das Kurhaus 140 Betten und eine vorzügliche Küche. Nach den Kriegswirren und der Besatzungszeit der französischen Armee gelang ein erfolgreicher Neustart und 1969 erfolgte die 100-Jahrfeier der Familie Klumpp. Aber die Zeit der Höhenhäuser war vorbei. 1970 konnte die Familie Klumpp das Hotel an die Neue Heimat verkaufen, die ein großes Sporthotel für 25 Mio DM bauen wollte. Finanzielle Probleme ließen das Projekt in der Schublade verschwinden. Das Höhenhotel wurde abgerissen, und in der Villa Klumpp residiert heute die Geschäftsstelle des Naturparkes Schwarzwald.

 

Schliffkopfhotel: 1911 wurde im Schlliffkopfgebiet eine Skihütte gebaut und daneben ein Gedächtnisstein für die gefallenen Kameraden des Schwäbischen Schneeschuhbundes errichtet. Später kam der Wunsch, ein Gedächtnishaus zu haben. Obwohl strenges Naturschutzgebiet konnte 1932 der Wunsch eines großzügigen Haus erfüllt werden. Nach dem Kriege ging das Haus 1952 an das Ehepaar Fahrner als Pächter, die es stetig ausbauen ließ. 1973 konnte die Familie Fahner das Haus kaufen, das 1991 nachts abbrannte. 2003 konnte die Familie Fahner ein modernes Wellness-Hotel einweihen.

 

Zuflucht 1865
Kurhaus Zuflucht: 1808 wurde von der Stadt Oppenau für die Waldarbeiter auf dem Roßbühl eine Schutzhütte erbaut. Ab 1832 wurde sie als Buschwirtschaft von Martin Braun betrieben. Mehrere Pächter bauten sie zum Gasthaus aus. 1907 wurde das Gasthaus an eine Familie Schmelzle/Ott verkauft und diese bauten ein großzügiges Höhenhotel. Es konnte stetig erweitert und auch nach dem Zweiten Weltkrieg zu neuer Blüte gebracht werden. 1973 sollte es nochmals großzügig erweitert werden, das von den Planungsbehörden 1977 nicht genehmigt wurde. 1980 wurde es an das Deutsche Jugendherbergwerk verkauft. Seit 2006 wird das Haus von der Familie Ritter als Hotel betrieben.

 

Alexanderschanze 1900
Kurhaus Alexanderschanze: 1868 errichte Waldschütz Georg Kaiser ein Forstwarthäuschen, das sich unter der Familie zum bekannten Hotel Alexanderschanze entwickelte und brannte 1911 ab. Danach zum Kurhotel neu aufgebaut litt es unter Krieg und Besatzungszeit. Trotzdem wurde es 1952 umgebaut, aber auch hier war die Zeit der Höhenhäuser vorbei, wurde als einfaches Gasthaus betrieben und 2015 vom Land Baden-Württemberg gekauft.

 

Lamm 1865
Kurhaus Lamm: Schon im 19. Jahrhundert war es die Raststätte der Fuhrleute von Oppenau nach Freudenstadt. 1878 übernahm das Ehepaar Gaiser das Lamm und baute es nach und nach zum Kurhotel um. Schneeschuhläufer und Sommerfrischler waren gern gesehene Gäste. Fürsten, Herzöge und Prinzen waren zu Gast. 1912 wurde das Hotel abgebrochen, modern wieder aufgebaut und besaß dann 60 Fremdenzimmer. Auch 1961/62 wurde das Hotel von der Familie Gaiser nochmals neu errichtet und mit einem Hallenbad versehen. Aber auch das Höhenhotel Lamm ereilte sein Schicksal und wurde 1984 geschlossen und 1985 abgebrochen.