Die Bundesstraße führt weiter das
Wehratal aufwärts bis zum Wallfahrtsort Todtmoos. Die Zugangswege führen zum
Westweg, der in einem Bogen Todtmoos umgeht.
Die Wallfahrtskirche im Ort
Todtmoos steht dominant an einem Hang etwas erhöht über den Häusern. Diese
Bergkuppe nennt sich Schönenbühl.
Die Legende berichtet: In alten
Zeiten war die ganze Gegend ein Waldsumpf, aus dem so giftige Dämpfe aufstiegen,
dass Menschen und Tiere, die in diese Gegend kamen, an den schädlichen Gasen
sofort starben.
Diese Gegend wurde daher auch
“totes Moos“ genannt. Da erschien die Mutter Gottes 1255 dem Leutpriester Dietrich von Rickenbach und sprach zu ihm: „Mache
dich nach dem Ort Schönenbühl auf. Dieser liegt zwischen den Bächen Wehra und
Todtenbach. Dort wirst du einen Baum finden mit einem heiligen Kreuz. Denselben
fälle und erbaue mir an dieser Stelle eine Kapelle, den Altar setze dort, wo die
Spitze des Baumes liegen wird. Dann würden die giftigen Dämpfe vom toten Moos
verschwinden“.
Den bezeichneten Baum fand er und
fällte ihn in mühsamer Arbeit. Von dieser Arbeit ermüdet, schlief der
Leutpriester ein. Die Mutter Gottes erschien ihm wieder und befahl ihm, ihr
Bild in der Kapelle aufzustellen. Dietrich erwachte und fand am Wurzelstock der
gefällten Tanne ein schönes Gnadenbild, die Mater Dolorosa mit dem Fronleichnam
darstellend.
Aus der mächtigen Rottanne wurde
eine kleine Holzkapelle erstellt, in der das Gnadenbild, wie ihm geheißen,
aufgestellt wurde.
Aus dem toten Moos wurde Todtmoos
und anstatt der Holzkapelle ließ Rudolf von Habsburg 1268 eine Steinkapelle
bauen. Die heutige Kirche entstand zwischen 1625 und 1632. 1758 und 1772 wurden
Umbauarbeiten vorgenommen. 1927 wurde sie erneut wegen der Zunahme
der Wallfahrer erweitert, bekam zwei neue Seitenschiffe und den neuen, mächtigen Turm.
Die rechte Seitenkapelle ist dem heiligen Blasius geweiht. Unter den Altarstufen
befindet sich die Stelle, an der die Tanne stand, die Pfarrer Dieterich auf
Geheiß Marias gefällt hat. Ein Wandgemälde erzählt den Anfang der Todtmooser
Wallfahrt.
Das Gnadenbild „Unserer Lieben
Frau in Todtmoos“ ist im Hochaltar eingelassen. Es ist aus Holz in Lebensgröße
gefertigt und stellt Maria sitzend dar, wie sie den Leichnam ihres Sohnes im
Schoße hält. Maria trägt eine Krone.
1966 wurde eine neue Orgel 46 Registern und 3313 Pfeifen eingebaut.
1966 wurde eine neue Orgel 46 Registern und 3313 Pfeifen eingebaut.
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Altarraum mit Gnadenaltar |