Im Jahre 1928 war eine heute
nebensächliche Bahnstrecke, die
Murgtalbahn, durchgängig befahrbar. Sie wird von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft im
Stadtbahnlinienverkehr von Rastatt bis Freudenstadt (58 km) betrieben.
Eine Privatgesellschaft, die
Murgtaleisenbahn, baute mit Genehmigung des Großherzogtum Baden 1868 von
Rastatt aus die Eisenbahnstrecke ins Murgtal bis Gernsbach, um die aufkommenden
Industriebetriebe des Murgtales versorgen zu können. Dies waren insbesondere
die aufstrebende Holz- und Papierindustrie sowie die Eisenwerke Gaggenau. An die
topographisch schwierigen Verhältnisse erinnert bei Hörden am Hördelstein noch
ein Denkmal an die unüberwindbare Engstelle.
Diesen Felsen sprengte man und legte einen Fahrweg an – 1786
Doch später ging man wieder dran und baute eine Eisenbahn – 1869
Die Industriebetriebe des Murgtales
erreichten, dass 1894 die Verlängerung der Strecke bis Weisenbach gefeiert
werden konnte. 1904 übernahm die Großherzoglichen Badischen Staatsbahnen die
private Murgtaleisenbahn. Um weiter bauen zu können, mussten ganz erhebliche Geländeschwierigkeiten
überwunden werden. Allein die sechs Kilometer lange Strecke von Weisenbach nach
Forbach (Eröffnung 1913) erforderte sieben Tunnels und drei große Brücken. 1915
kam die Verlängerung nach Raumünzach hinzu.
1898 baute dagegen das Königreich
Württemberg eine Stichbahn von Freudenstadt über Baiersbronn das Murgtal
hinunter bis Klosterreichenbach. Die Metallindustrie in Christophstal forderte
einen Eisenbahnanschluß, der 1901 realisiert wurde. Von Klosterreichenbach nach
Freudenstadt müssen 12,42 m/km Steigung bewältigt werden. Dies war damals nur
für Lokomotiven mit einer Zahnstange möglich.
Die Deutsche Reichsbahn konnte 1920 die
Interesskonflikte beider Länder ausräumen, so dass die Bahnstrecke 1928
durchgehend befahrbar wurde.
Hördelstein bei Ottenau |