Die Altstadt von Basel besteht aus zwei
Stadtteilen: Großbasel linksrheinisch gelegen und seit jeher die bevorzugte
Wohnplatz der Oberschicht. Kleinbasel rechtsrheinisch gelegen war eher der Wohnort
der einfachen Leute. Kleinbasel hat 1392 der Bischof von Straßburg als mindere
Stadt für 29.800 Gulden an Großbasel verkauft. Seither bilden die beiden
Stadteile die Altstadt von Basel und besitzen zwei Bahnhöfe: den Badischen
Bahnhof und den Schweizerischen Bundes Bahnhof (SBB)
Der Grund hierfür liegt darin: Basel war
seit jeher wirtschaftlicher Mittelpunkt für den südlichsten Zipfel des
Schwarzwaldes. Schon im Mittelalter wurde das Holz für die reichen Großstädter
zum Bau ihrer Häuser, Paläste und Kirchen die Wiese hinunter geflößt. Die
Wiese, die steil vom Feldberg das Tal hinunterfällt, bot zahlreiche
Möglichkeiten für industrielle Fertigungen durch ihr starkes Gefälle. Doch es
fehlte das Geld. Mit dem Basler Großkapital entstand eine Vielzahl von
Spinnereien und Webereien, die der gesamten Region Arbeitsmöglichkeiten in
dieser kargen und armen Landschaft boten.
1845 wurde schon die Rheintalbahn
Mannheim nach Freiburg eingeweiht. 1851 war Haltingen bei Weil erreicht und die
Fahrgäste kamen mit Pferdeomnibussen nach Basel. Im Badisch-Schweizerischen
Staatsvertrag von 1852 wurde festgelegt, dass das Großherzogtum Baden die
Gleise und Bahnhof auf Schweizer Territorium bauen sollte. 4 Jahre später war
die Verbindung nach Basel mit dem Badischen Bahnhof als Endstation auf
exterritorialem Gelände hergestellt.
Um die Produktionsorte im Wiesental mit
Umschlagsplätzen in Basel und damit in der Eidgenossenschaft zu verbinden,
wurde im Staatsvertrag auch der Bau der Wiesentalbahn vom Badischen Bahnhof mit mehreren
Bahnhöfen auf Schweizer Gebiet
festgelegt.
Was staatliche Stellen nicht schnell geschafft hatten, gelang privaten Initiativen. Mit Hilfe der Schweizer Industriellen wurde eine private Eisenbahngesellschaft 1860 gegründet, nämlich die Wiesental-Eisenbahn-Gesellschaft AG. 1862 wurde das erste Teilstück bis Schopfheim eingeweiht. 1887 kaufte dann die badische Regierung des Großherzogtums diese auf, um das Wiesental weiter bis Zell i. W. zu erschließen. Welche Bedeutung die badische Regierung an der Wiesentalbahn hatte, zeigt die Elektifizierung der Strecke noch vor dem 1. Weltkrieg.
Erst 1854 wurde ein schweizerischer
Centralbahnhof in Basel gebaut, der die Bahnverbindung mit der Innerschweiz
bediente. Erst 1873 wurde eine Verbindung zwischen dem Badischen Bahnhof mit
dem neuen Schweizerischen Bundesbahnhof (SBB) Bahnhof hergestellt.
In diesem steigen die Reisenden aus, die
nach Basel, Frankreich oder in die Innerschweiz wollen. Zuvor hat der Zug aus
Deutschland kommend aber im Badischen Bahnhof schon gehalten. In diesem stiegen
die Reisenden nach Riehen aus, eine schweizerische Gemeinde, die aber nur an
das deutsche Schienennetz angeschlossen ist. Riehen liegt mit Kleinbasel
rechtsrheinisch und ist mit Lörrach zusammengebaut. Erst mit dem Verlassen des
Bahnhofsgebäudes reisen diese in die Schweiz ein, denn im Bahnhof ist die
deutsche Bundespolizei zuständig. Aber auch die Reisenden ins Wiesental und
nach Waldshut steigen hier um und haben zollrechtlich die Bundesrepublik überhaupt
nicht verlassen.
Schon manch Reisender hat geglaubt, er
habe mit dem Grenzübertritt bei Weil die Schweiz erreicht. Das Erwachen kam
erst als deutsche Zöllner im Badischen Bahnhof aus dem Zug holten.
Das jetzige Gebäude wurde 1911 erbaut,
ursprünglich war der Standort auf dem heutigen Messegelände. Aber das Wachstum
der Stadt Basel machte die Verlegung notwendig.
Basel, Weil, Lörrach, Riehen |