Sonntag, 21. August 2016

Was verbirgt sich hinter dem Schwarzwälder Kirschwasser?



Eine Besonderheit des landwirtschaftlichen Obstbaues in der nördlichen Ortenau ist an den Schwarzwaldhängen der intensive Kirschbaumbestand. Dieser ist die Grundlage des Schwarzwälder Kirschwassers.



Der Fürstbischof von Straßburg, Kardinal Armand Gastons –aus der bekannten Familie der Rohan- stammte aus einer sehr wohlhabenden und adeligen Familie aus Südfrankreich. Diese brachte viele bekannte Minister und Fürstbischöfe hervor.



Das damalige Bistum Straßburg reichte weit in den Schwarzwald hinein, im Kinzigtal bis an die Grenze zu Hausach. Das spätere Bistum Freiburg entstand erst im 19. Jahrhundert. Aus Sehnsucht nach seiner südfranzösischen Heimat befahl er Kirschbäume an den Schwarzwaldhängen anzupflanzen. Heutzutage noch sind sie bis zu einer Höhe von 600 m zu finden. So machte er den Kirschbaum von Südfrankreich kommend hier heimisch.



Um den vielen Kirschen eine Verwertungsmöglichkeit zu geben, wurde den vielen bäuerlichen Anwesen ein Brennrecht dem Hof zugeordnet. Noch heute hat nahezu jedes landwirtschaftliche Anwesen ein auf den Hof eingetragenes Brennrecht. Dies sehr zum Ärger der Zollverwaltung, die all die vielen Brennrechte kontrollieren und beaufsichtigen muss.



Dieser Nebenerwerb ermöglicht vielen Bauern ein zusätzliches Einkommen. Durch den Wettbewerbsdruck wurde die Qualität immer mehr verbessert und verfeinert. Daher der Siegeszug des Schwarzwälder Kirschwassers.

Bäuerliches Kirschwasserbrennen