Eine Besonderheit des
landwirtschaftlichen Obstbaues in der nördlichen Ortenau ist an den
Schwarzwaldhängen der intensive Kirschbaumbestand. Dieser ist die Grundlage des
Schwarzwälder Kirschwassers.
Der Fürstbischof von Straßburg, Kardinal
Armand Gastons –aus der bekannten Familie der Rohan- stammte aus einer sehr
wohlhabenden und adeligen Familie aus Südfrankreich. Diese brachte viele
bekannte Minister und Fürstbischöfe hervor.
Das damalige Bistum Straßburg reichte
weit in den Schwarzwald hinein, im Kinzigtal bis an die Grenze zu Hausach. Das
spätere Bistum Freiburg entstand erst im 19. Jahrhundert. Aus Sehnsucht nach
seiner südfranzösischen Heimat befahl er Kirschbäume an den
Schwarzwaldhängen anzupflanzen. Heutzutage noch sind sie bis zu einer Höhe von
600 m zu finden. So machte er den Kirschbaum von Südfrankreich kommend hier
heimisch.
Um den vielen Kirschen eine
Verwertungsmöglichkeit zu geben, wurde den vielen bäuerlichen Anwesen ein Brennrecht dem
Hof zugeordnet. Noch heute hat nahezu jedes landwirtschaftliche Anwesen ein
auf den Hof eingetragenes Brennrecht. Dies sehr zum Ärger der Zollverwaltung,
die all die vielen Brennrechte kontrollieren und beaufsichtigen muss.
Dieser Nebenerwerb ermöglicht vielen
Bauern ein zusätzliches Einkommen. Durch den Wettbewerbsdruck wurde die
Qualität immer mehr verbessert und verfeinert. Daher der Siegeszug des
Schwarzwälder Kirschwassers.
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Bäuerliches Kirschwasserbrennen |