Die Straße von Freiburg durch das
Höllental nach Hinterzarten zum Titisee ist eine bequeme, teilweise dreispurige
Bundestraße, die auf den Schwarzwald führt. Sie wurde übrigens schon 1301
urkundlich erwähnt.
Das war nicht immer so: Die Straße durch
das Falkensteiner Tal, wie die Straße nach dem damaligen Geschlecht der Falkensteiner hieß, war die
wichtigste Verbindung von Innsbruck nach Freiburg. Die Region gehörte als
Vorderösterreich 400 Jahre zum Kaiserreich Österreich.
1770 wurde die Falkensteiner Staig als
Chausseeweg ausgebaut. So konnte Marie Antoinette, die österreichische
Kaisertochter, möglichst nur auf österreichischem Herrschaftsgebiet zu ihrer
Hochzeit mit dem französischen Thronfolger nach Paris fahren.
Im 30 Jährigen Krieg und auch in den
Napoleonischen Kriegen fielen immer wieder Truppen über das Dreisamtal in den
Schwarzwald ein. 1796 mussten 40.000 französische Soldaten mit ihren Pferden,
Geschützen und Wagen den riskanten Rückzug durch die enge Falkensteiner Staig
nach verloren Schlacht antreten. Damals erzählten Soldaten, die glücklich
Freiburg erreicht hatten, sie seien dem „Val d‘ Enfer, dem Tal der Hölle“
entkommen. General Moreau berichtet nach Paris von seinen Soldaten: „Die
Passage durch das Val d’Enfer flößte einen Schrecken ein, den sie gar nicht
verdienten.“ Der Name Höllental war geboren und hat sich nach und nach
eingebürgert.
In den Spinnstuben des Schwarzwaldes
wurde erzählt wie ein Wälderbursche aus Hinterzarten ein goldene Uhr in der
Kirche zeigte. Gefragt, wie er zu dieser Uhr käme, antwortete er : „Ich hab mir
e‘ Französli g’schosse, gangt naus und schießt euch au einen!“
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Höllental um 1858 |