Am 27. April 1893 verstarb Joseph Anton
Fürst in St Roman, einem Ortsteil von Wolfach mit einer aus dem 15. Jahrhundert
stammenden Wallfahrtskirche.
Er residierte in seinem Forsthaus auf
dem Abrahamshügel in St Roman als fürstlich Fürstenbergischer Beiförster und
wachte über die weitläufigen Fürstlich Fürstenbergische Wälder und sorgte für
Ordnung. Wegen der Nähe zum geheimnisumwitterten Teufelstein nannte er sich“
Fürst am Teufelstein“, welches vom Volk schnell zum „Fürst vom Teufelstein“
umgeformt wurde.
Auf 13 Kinder brachte er es in 40
Ehejahren mit seiner Frau Heli. So musste er sehr sparsam mit seinem Geld
umgehen. Weil er sehr viel rauchte, kam er auf den Gedanken, seinen Bedarf an
Tabak selbst auf einer Waldoase an zubauen. Die Tabakpflanze konnte geerntet
werden, wurde auf der Bühne getrocknet und ohne Fermentation geraucht. Das
konnte aber nur der Teufelsteiner mit seiner riesen Gesundheit ertragen. Als
ein Maurer an seinen Tabak auf der Bühne ging, fiel er in Ohnmacht.
Da er auch dem Kaffee sehr zugetan war,
versuchte er diesen auch anzupflanzen. Die Pflanze trug zwar Bohnen als
Früchte, aber beim Rösten schrumpften diese völlig zusammen. Nach dem Genuss
des einheimischen Kaffees wurde es sämtlichen Familienmitglieder so elend, dass
der Hausherr darauf verzichtete, Kaffee in St Roman anzupflanzen.
Wegen einer Wanzenplage im Forsthaus bat
er die fürstliche Kammer, die Holztäfelung in seinem Forsthaus entfernen zu
lassen und die Wände zu tünchen. Als er keine Antwort bekam, schickte der
„Fürst“ zwölf lebende Wanzen nach Donaueschingen zur fürstlichen Kammer. Als
auch jetzt keine ‚Antwort kam, wurden gleich 24 Blutsauger auf die Reise
geschickt mit der Bemerkung, die Wanzen vermehrten sich so, dass er eine
Kolonie nach Donaueschingen schicken könnte. Sofort wurde seiner Bitte
entsprochen.
Nach 40 Ehejahren musste er seine Frau
Heli zu Grabe tragen. Seine Tochter Kreszenz versorgte ihn dann. Sie kränkelte
aber sehr und deren Unterhalt bereitete ihm große Sorge. Um dieser eine Pension
zu beschaffen, schrieb er an die fürstliche Domänenkanzlei in Donaueschingen:
Wie bekannt bin seit dem 1. April vorigen Jahres Witwer, aber trotz meiner 83
Jahre noch heiratsfähig. Ich würde auf eine Wiederverheiratung verzichten, wenn
die Domänenkanzlei meiner kranken Tochter nach meinem Tode die Pension gewähren
würde, welche sonst meiner überlebenden Frau zukäme. Andernfalls werde ich mich
mit einer knapp der Schule entlassenen Mädchen verehelichen. Natürlich wurde
dies abgelehnt. Der Fürst von Fürstenberg übernahm aber die Tochter nach seinem
Tode ins fürstliche Altersheim.
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F F Beiförster Joseph Anton Fürst |