Feldsee |
Der Titisee als bekanntester See im Schwarzwald ist sicherlich auch der stärkste Magnet des Schwarzwaldtourismus. Er wurde 1111 erstmals urkundlich erwähnt. Jahrhunderte war er verkehrsabgelegen von dunklen Tannenwälder umsäumt, oft unheimlich, daher sagenumwoben. Erst der Straßenbau um 1885, die Höllentalbahn 1887 und 1926 die Dreiseeenbahn erschlossen den See für den Fremdenverkehr.
Der Titisee ist
ein Überbleibsel des 16 km langen Bärentalgletschers von vor 40.000 Jahren. Der
spätere Rückzug des Gletschers legte die Ausschürfungen des
Titisee-Zungenbeckens frei.
Der See mit
einer Länge von 1,8 km, 750 m Breite und 40 m Tiefe wird heute vom Seebach gespeist.
Dieser entspringt ursprünglich in der Hochmulde des Grüble unterhalb des
Seebucks und fällt 62 m tief über den Feldseewasserfall in den Feldsee.
Zusätzlich entwässert der Sägenbach kommend vom Baldenweger Buck in diesen. Aus
dem Feldsee fließt der Seebach in den Titisee.
Als Ender der
20er Jahre des 20. Jahrhundert die Pläne für den Schluchsee und dessen
Pumpspeicherwerk konkrete Pläne annahmen, wurde auch der Titisee in die
Überlegungen der Wasserzufuhr für den Schluchsee mit einbezogen. Denn schon
1863 wurde mit dem Straßenbau nach Lenzkirch eine erste feste Schleuse am
Ausfluss des Titisees eingebaut. Diese wurde 1876 bei einer Straßenveränderung
um 75 cm erhöht. Damit sollte das Wasser des Titisees um 65 cm abgesenkt werden können. Gleichzeitig
sollte eine Aufstauung 40 cm über den normalen Wasserspiegel möglich werden.
Dies hatte natürlich einen Aufschrei der Entrüstung der Bevölkerung
hervorgerufen. Das malerische, idyllische und teilweise unberührte Ufer des
Titisees sollte entweder überspült oder als weit verbreiterter brauner
Schlammstreifen sichtbar werden. Beim flachen Seebacheinlauf würde das Moor bis
zu 3 km überspült werden. Auch der Vorschlag der Schluchsee AG den See vom 1. Juni bis 15. September nicht
unter die jetzige Stauschwelle zu senken, konnte die Gemüter beruhigen. Für die
Hotels und den aufkommenden Tourismus ein nicht zu akzeptierender Zustand.
Um das Problem des
schwankenden Wasserstand am Titisee zu umgehen, wurde am Ausfluss des Feldsee
70% des Wassers des Seebachs in einem 10 km langen verdeckten Hangkanal am
Osthang des Feldbergs und Bäremtal 1934 gebaut und das Wasser dem
Windgefällweiher zugeführt. 1895 war er schon zur heutigen Größe aufgestaut
worden. Das Schluchseewerk übernahm den Windgefällweiher 1929, um das Wasser
1932 über einen offenen Überleitungkanal durch das Haslachtall dem Schluchsee
zu zuführen zu können.
Deswegen
verlässt die Gutach als kleiner Wiesenbach den Titisee. Auch der Wanderer der
Wutachschlucht wundert sich über das friedliche Wässerchen der Wutach, die
eigentlich als wilde Gutach sich in die Tiefe des Gesteins über Jahrhunderte
gefressen haben soll.
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